Hallo Kathrin und alle anderen,
gestern sind wir nach Napa (Valley) gefahren. Abgesehen davon, dass es ein Touristenmagnet ist, sind wir hier hin gefahren, weil wir in der Uni mal einen Business Case über das Napa Valley gemacht haben und es jetzt mal mit eigenen Augen sehen wollten. Praktischerweise lag die Golden Gate Bridge auf dem Weg, sodass wir drüber
fuhren. Wenn man sie in der anderen Richtung passiert, muss man übrigens eine
Gebühr zahlen.
Die Hängebrücke ist neben der Freiheitsstatue in New York
City ein sehr bekanntes Symbol der USA. (Ähnlich wie die Hängebrücke im Wiehlpark neben der Eisporthalle ein sehr bekanntes Symbol für Wiehl ist). 1937 wurde sie eröffnet und 1995
wurde sie sogar zu einem modernen Weltwunder erklärt. Sie besteht aus sechs
Fahrspuren und ist 2,8km lang. Die beiden Pylone sind 227m hoch und liegen fast
1,3km von einander entfernt.
Viele Leute glauben, dass mein Papa und ich die Brücke
gebaut hätten, aber das ist nur ein Gerücht.
Wir waren nicht die einzigen Deutschen unterwegs.
Heute fiel uns etwas sehr Trauriges auf. Wir wollen euch
nichts vorspielen; unsere Reise und vor allem die Tatsache, dass wir uns rund
um die Uhr sehen, hat auch Schattenseiten. Es ist etwas persönlich, aber wir
wollen euch dennoch nichts vorenthalten. Uns fiel heute auf, dass wir schon ewig
lange nicht mehr miteinander telefoniert haben, was wir furchtbar vermissen.
Lange waren heute wir allerdings nicht alleine, denn wir
verabredeten uns mit Jay und Ronee (Saras Gastschwester) in Napa. Zusammen
besuchten wir unser erstes Weingut. Das erste Glas Wein, dass ich bestellte,
beinhaltete den leckersten Wein, den ich je getrunken hatte. Ich hoffe, Werner
aus Neustadt verzeiht mir diese Anmerkung.
Da Weintrinker einen
intelligenten, reichen, gehobenen und reifen Eindruck machen, packte ich für
dieses Bild meine Weinexpertenfresse aus. Ronee checkt es, der Hollywoodstar jedoch nicht
Aufgrund des mediterranen Klimas, der Geographie und
Geologie gehört Napa (bezüglich Qualität und hohen Preisen) zu den besten
Weinregionen weltweit. Napa verfügt über ca. 400
Weingüter und wurde von TripAdvisor sogar als „The World’s Best Wine and Food
Destination“ (dt.: Umi ist im Haus)
gekürt.
Wenn ich mich nicht irre, habe ich lediglich Cabernet
Sauvignon-, Zinfandel- und Chardonnay-Trauben ausfindig machen können.
Dementsprechend gehe ich einfach mal davon aus, dass die meisten Weine aus diesen
Trauben erzeugt werden.
Nach einem kleinen Spaziergang an den Weinstöcken statteten
wir dem zweiten Winzer einen Besuch ab. Wir Holzköpfe vergaßen doch tatsächlich
eine Foto zu schießen. Bei dieser Weinprobe entdeckte Sara den besten Wein, den sie jemals gekostete
hatte. Ihre Gefühle versuchte sie mit „wie Honig“ und „flüssiges Gold“ in Worte
zu fassen. Als der nette Winzer uns aber eine kleine Flasche von diesem Zaubertrank
für $60 anbot, fragten wir uns, ob er jeck sei.
Vor allem nach dem Besuch des dritten Weinguts machte sich
der Alkohol bei einigen Mitgliedern unseres Weinclans bemerkbar.
Wir dachten uns, italienich passe gut zu Wein. Die meisten
Restaurants sind sehr teuer in Napa, weshalb wir uns schon vorher einen
bezahlbaren Italiener rausgepickt hatten, bei dem wir schließlich landeten. Wir
gehören zu den Deutschen, die in Restaurants lediglich eine Hauptspeise
bestellen. Viele Amerikaner machen das ein bisschen anders. Wir langten
ordentlich zu. Noch nie aßen wir so viel italienisches Essen auf einmal: Buscetta,
Pizza, Pasta, Tortellini und Tiramisu. Nur Eis ließen wir aus. Tiramisù
bedeutet übrigens „zieh mich hoch“, was unseren Zustand nach dem Abendessen
passend beschreibt.
Wir zogen uns in das Hotelzimmer von Jay und Ronee zurück,
wo wir die Orgie nach einer kleinen Pause mit Wein, Baguette und Käse
fortführten. Wie so oft in meinem Leben schien mein Magen voll, gefordert und
zufrieden zu sein. In diesem Zustand schliefen wir ein.
Am nächsten Morgen wachten wir in unserem portablen Bett
auf. Wie immer, wenn wir Freunde während des Roadtrips treffen,
nutzten wir Parasiten alle Gerätschaften, die uns in die Finger kommen.
Dusche, Toilette, Kaffeemaschine, Eismaschine und kostenlose! Waschmaschine und
Trockner. Jetzt wurde es Zeit sich von Jay und Ronee für ungewisse Zeit zu
verabschieden. Traurig!
Danach machten wir einen kleinen Stopp bei der U.S. Post, um ein Paket nach Hause zu schicken und unser Übergepäck zu reduzieren. Jetzt müssen wir nicht mehr 1000kg im
Handgepäck mitschleppen bei Flügen.
Auf dem Rückweg nach San Francisco hielten wir in Berkeley
an und besuchten vor allem die University
of California Berkeley. Sie ist eine der besten (öffentlichen)
Universitäten der Welt. Acht der derzeitigen Professoren wurden mit einem
Nobelpreis ausgezeichnet.
hier sind zwei davon
das Maskottchen
Unsere Uni in Maastricht ist Partneruni der University of
California (,die in L.A., San Diego, Berkeley, etc. vertreten ist), weshalb
jedes Semester 6 Studenten aus Maastricht ihren Austausch dort machen dürfen.
Aus diesen 6 Studenten pickt sich Berkeley die Studenten aus, die sie haben
wollen. Berkeley ist so beliebt bei den Maastricht Studenten, dass nach den
besten 9 Studenten im Ranking schon alle Plätze vergeben waren.
Eine von den Glücklichen, Schlauen und Fleißigen war unsere
Freundin Kathrin. Sie hatte uns ganz am Anfang unseres Semesters in Kanada
besucht (s. einer der ersten Blogeinträge). Heute besuchten wir ihre
Austauschuni; leider ohne sie. Hier wohnte Kathrin während ihres Austauschs:
das Atrium des
I-Houses
Ein Katzensprung entfernt liegt Katrins Fakultät:
Zurzeit studieren drei Studenten aus Maastricht, die wir
kennen, hier in Berkeley. Wir wollten etwas Zeit mit ihnen verbringen, aber sie
schreiben zurzeit ihre Klausuren und haben uns aus Zeitmangel nur ein paar
Empfehlungen geben können. Dies erinnerte uns daran, dass wir im selben
Semester wie die drei unser Austauschsemester bestreiten; nur wir sind schon
seit 6 Wochen fertig. Glücklich über diese Erkenntnis gingen wir vorbei an
einem Harry Potter ähnlichen Gebäude zum Clocktower,
der uns empfohlen wurde. Leider kamen wir 15 Minuten nach den Öffnungszeiten
an.
Anschließend fuhren wir nach San Francisco und bestritten
unsere letzte Nacht im Auto.
P.S. Funfact: Kathrin ist die Freundin von Mike, dem BMW i8
Liebhaber, der kürzlich seinen Auftritt in unserem Blog genießen durfte.
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