Grüß Gott,
gestern sind wir
sieben Stunden lang mit dem Greyhound Bus von Seattle, Washington nach
Pendleton, Oregon gefahren. Hier in der Nähe lebt meine alte Gastfamilie, bei
der ich 2006/2007 ein Austauschjahr gemacht hatte. Wir werden eine Woche hier
verbringen und anschließend nach Las Vegas fliegen. Sara hat sich sehr gefreut
meine nette Gastfamilie kennenzulernen und ich hab mich gefreut sie nach sechs
Jahren endlich wieder zu sehen.
Wir kamen in
Pilot Rock an, wo die Eltern meiner Gastmutter (Shannon) leben. Hier waren wir
auch früher oft zu Besuch, da Gastoma und –opa einfach spitze sind und das Haus
riesig ist. Leider haben wir vergessen Bilder zu machen, weil wir so froh
waren, alle (wieder)zusehen. Alle waren total nett und haben sich auf uns
gefreut und auf uns gewartet. Es war als wäre ich nie weg gewesen wäre; nichts
hat sich wirklich verändert. Wir aßen vorzügliche Pizza gefolgt von einem
deliziösen Cheesecake. Wir redeten viel und gingen schließlich ins Bett.
Am nächsten Tag
gingen Sara und ich auf der Tartanbahn der lokalen High School joggen. Danach
aßen wir Toast und himmlische Zimtschnecken zum Frühstück. „Oh, oh“, dachten
wir. Wenn das so weitergeht, werden wir hier ordentlich zunehmen. Zusammen mit
Shannon, die sich netterweise extra wegen uns den Tag freigenommen hatte,
fuhren wir zu ihrer Schwester (Suz), die in einer anderen Stadt lebt. Suz ist
einfach unfassbar! Sie ist so witzig, schlagfertig, frech, nett und abgefahren.
Hier ist mal ein Bild von ihr von dem heutigen Abend.
Cocks (Hähne)
sind die Maskottchen der South Carolinas
Suz hatte sich
auch frei genommen, um uns zu präsentieren, wo sie arbeitet. Sie arbeitet in
einem Weinbaubetrieb. Sie organisierte ein Tour für uns, sodass wir den ganzen
Ablauf von schmutzigen Trauben bis zur Abfüllung und Lagerung des Weins sehen
konnten. Es war richtig interessant solch eine Tour mitzumachen. Es erinnerte
uns sehr an die Tour von Saras Gastmutter, wo uns gezeigt wurde, wie Rosinen
hergestellt werden.
Als erstes laden
die LKW die Trauben allesamt dem ganzen Ungeziefer und Stielen hier rein:
Danach wird der
Traubensaft draußen weitergeführt und schließlich in die Anlage nach drinnen
unter die Erde gebracht, da es dort kühler ist.
Momentan werden
Trauben nicht geerntet und deshalb sieht man hier keine. Da aber viel gelagert
wurden, gibt es dennoch viel zu tun. Wir schritten also in das Untergeschoss,
in dem der ganze Prozess stattfindet.
In diesen
Stahlbehältern gärt der Traubensaft und wird zu Wein.
Das hier ist der
größte Behälter. Er fasst so viel Wein, dass wenn man eine Flasche pro Tag an
sechs Tagen in der Woche tränke, es 1500 Jahre dauern würde bis er leer ist.
Wenn der Wein
fertig ist, wird der Gärungsprozess mit Kälte gestoppt.
Das hier ist übrigens
Riesling, eine deutsch Rebsorte
Für spezielle
Sorten werden besonderen Behälter benutzt.
„Das Ei“ besteht
aus Beton und wird wegen dessen Atemfähigkeit benutzt.
Es gibt riesige
Lagerräume, in denen die mit Wein gefüllten barrels
(Fässer) gelagert werden.
hier mitten im
Lagerraum kann man ein privates Winetasting veranstalten
Ein Fass fasst
fast 223,34l. Um genau zu sein sind es 59 Gallonen.
F.): Aber warum genau 59
und nicht 60?
A.): Früher
befahl die französische Regierung ihren Winzern Behälter von 60+ Gallonen zu
versteuern. Um die Steuer zu umgehen, füllte man den Wein in Behälter mit 59
Gallonen.
Irgendwann muss
der Wein ja auch in die Flaschen kommen. Also her mit den Flaschen!
Nachdem ihnen
kopfüber ein Gas eingeflößt wird um Schmutz aus der Flasche zu bekommen, kann
der Abfüllprozess beginnen.
Der Zaubertrank
wird eingefüllt und die Flasche wird mit einem Kronkorken verschlossen.
F.): Moment mal,
warum denn mit einem Kronkorken?
A.): Die
Flaschen werden wieder umgedreht und der Flaschenhals wird vereist, sodass der
Most und andere Rückstände eingefroren werden. Danach wird der Kronkorken und die
eingefrorenen Rückstände entfernt, die Flasche aufgefüllt und mit Korken
versehen.
Das nächste Bild
stellt dar, wie Flaschen gedreht werden, um den Draht zuzudrehen.
Jetzt noch
schnell den Hut aufsetzen...
... und das
Etikett nicht vergessen:
Im Hintergrund
sieht man noch die Flaschen auf dem Laufband, die in die Boxen im Vordergrund
gepackt werden.
Mehrere Boxen
bilden ein Superpaket, dass zu den anderen in den Lagerraum kommt.
Der gesamte
Prozess ist fast vollkommen automatisiert. Das mag alles schön und gut sein,
aber ob der Wein auch wirklich was taugt, konnten wir nur mit einer Weinprobe
herausfinden.
Ganz umsonst
probierten wir die Weinliste rauf und runter. Gastmama und Gasttont kauften uns
dann noch zwei Pullen; mittlerweile dürfen wir auch in den USA Alkohol trinken,
was bei meinem letzten Besuch nicht der Fall war.
Draußen haben
wir uns noch ein bisschen in die Sonne gesetzt. Die Stühle sind aus Weinfässern
gemacht worden.
Eine Weinprobe
war aber nicht ausreichend für uns. Wir fuhren zu einer weiteren Location von
Suz Arbeitgeber und ließen uns wieder einschenken. Die Location heißt „14
hands“ und Pferde schmücken das Logo.
Winetastingfresseaufsetzung:
check!
In einem
Restaurant aßen wir schnell einen kleinen Happen zu Mittag und fuhren daraufhin
zu Suz nach Hause. Dort trafen wir auch meinen Gastvater (Mark). Wir setzten
uns in den Vorgarten, tranken und plauderten. Das war einfach herrlich. Leider
kein Bild an dieser Stelle. Der kam schon wieder der kleine Hunger, der uns zu
einer Sportsbar führte, die die besten Hamburger haben sollen. Es war wirklich
vorzüglich.
Auch hier wurde
mir nicht gestattet die Rechnung zu übernehmen. Ich hab mich schlecht gefühlt,
da die netten Menschen ja ein Jahr für mich gezahlt und mich durchgefüttert
haben (und das kann teuer werden). Wenigstens jetzt möchte ich ein bisschen was
zahlen, aber mal gestattet es mir nicht.
Danach fuhren
Mark und Shannon wieder nach Hause und wir verbrachten die Nacht bei Suz, die
auch am nächsten Tag frei hatte. Natürlich tranken wir Wein, guckten TV und
hatten Spaß zusammen. Ein gelungener Tag!!
Hm - bin jetzt nicht so der Wein Fan, freu mich dann immer mehr auf die Häppchen die es dazu gibt :) aber cool, dass ihr so viele Fabrik-Touren macht :)
AntwortenLöschenSchööös Krini