Samstag, 24. Mai 2014

Ankunft bei Michaels Gastfamilie


Grüß Gott,
gestern sind wir sieben Stunden lang mit dem Greyhound Bus von Seattle, Washington nach Pendleton, Oregon gefahren. Hier in der Nähe lebt meine alte Gastfamilie, bei der ich 2006/2007 ein Austauschjahr gemacht hatte. Wir werden eine Woche hier verbringen und anschließend nach Las Vegas fliegen. Sara hat sich sehr gefreut meine nette Gastfamilie kennenzulernen und ich hab mich gefreut sie nach sechs Jahren endlich wieder zu sehen.

Wir kamen in Pilot Rock an, wo die Eltern meiner Gastmutter (Shannon) leben. Hier waren wir auch früher oft zu Besuch, da Gastoma und –opa einfach spitze sind und das Haus riesig ist. Leider haben wir vergessen Bilder zu machen, weil wir so froh waren, alle (wieder)zusehen. Alle waren total nett und haben sich auf uns gefreut und auf uns gewartet. Es war als wäre ich nie weg gewesen wäre; nichts hat sich wirklich verändert. Wir aßen vorzügliche Pizza gefolgt von einem deliziösen Cheesecake. Wir redeten viel und gingen schließlich ins Bett.

Am nächsten Tag gingen Sara und ich auf der Tartanbahn der lokalen High School joggen. Danach aßen wir Toast und himmlische Zimtschnecken zum Frühstück. „Oh, oh“, dachten wir. Wenn das so weitergeht, werden wir hier ordentlich zunehmen. Zusammen mit Shannon, die sich netterweise extra wegen uns den Tag freigenommen hatte, fuhren wir zu ihrer Schwester (Suz), die in einer anderen Stadt lebt. Suz ist einfach unfassbar! Sie ist so witzig, schlagfertig, frech, nett und abgefahren. Hier ist mal ein Bild von ihr von dem heutigen Abend.

Cocks (Hähne) sind die Maskottchen der South Carolinas

Suz hatte sich auch frei genommen, um uns zu präsentieren, wo sie arbeitet. Sie arbeitet in einem Weinbaubetrieb. Sie organisierte ein Tour für uns, sodass wir den ganzen Ablauf von schmutzigen Trauben bis zur Abfüllung und Lagerung des Weins sehen konnten. Es war richtig interessant solch eine Tour mitzumachen. Es erinnerte uns sehr an die Tour von Saras Gastmutter, wo uns gezeigt wurde, wie Rosinen hergestellt werden.

Als erstes laden die LKW die Trauben allesamt dem ganzen Ungeziefer und Stielen hier rein:


Danach wird der Traubensaft draußen weitergeführt und schließlich in die Anlage nach drinnen unter die Erde gebracht, da es dort kühler ist.


Momentan werden Trauben nicht geerntet und deshalb sieht man hier keine. Da aber viel gelagert wurden, gibt es dennoch viel zu tun. Wir schritten also in das Untergeschoss, in dem der ganze Prozess stattfindet.


In diesen Stahlbehältern gärt der Traubensaft und wird zu Wein.


Das hier ist der größte Behälter. Er fasst so viel Wein, dass wenn man eine Flasche pro Tag an sechs Tagen in der Woche tränke, es 1500 Jahre dauern würde bis er leer ist.

Wenn der Wein fertig ist, wird der Gärungsprozess mit Kälte gestoppt.

Das hier ist übrigens Riesling, eine deutsch Rebsorte

Für spezielle Sorten werden besonderen Behälter benutzt. 


„Das Ei“ besteht aus Beton und wird wegen dessen Atemfähigkeit benutzt.

Es gibt riesige Lagerräume, in denen die mit Wein gefüllten barrels (Fässer) gelagert werden.




hier mitten im Lagerraum kann man ein privates Winetasting veranstalten

Ein Fass fasst fast 223,34l. Um genau zu sein sind es 59 Gallonen. 
F.): Aber warum genau 59 und nicht 60?
A.): Früher befahl die französische Regierung ihren Winzern Behälter von 60+ Gallonen zu versteuern. Um die Steuer zu umgehen, füllte man den Wein in Behälter mit 59 Gallonen.


Irgendwann muss der Wein ja auch in die Flaschen kommen. Also her mit den Flaschen!



Nachdem ihnen kopfüber ein Gas eingeflößt wird um Schmutz aus der Flasche zu bekommen, kann der Abfüllprozess beginnen.


Der Zaubertrank wird eingefüllt und die Flasche wird mit einem Kronkorken verschlossen.


F.): Moment mal, warum denn mit einem Kronkorken?
A.): Die Flaschen werden wieder umgedreht und der Flaschenhals wird vereist, sodass der Most und andere Rückstände eingefroren werden. Danach wird der Kronkorken und die eingefrorenen Rückstände entfernt, die Flasche aufgefüllt und mit Korken versehen.

Das nächste Bild stellt dar, wie Flaschen gedreht werden, um den Draht zuzudrehen.


Jetzt noch schnell den Hut aufsetzen...


... und das Etikett nicht vergessen:


Im Hintergrund sieht man noch die Flaschen auf dem Laufband, die in die Boxen im Vordergrund gepackt werden.


Mehrere Boxen bilden ein Superpaket, dass zu den anderen in den Lagerraum kommt.



Der gesamte Prozess ist fast vollkommen automatisiert. Das mag alles schön und gut sein, aber ob der Wein auch wirklich was taugt, konnten wir nur mit einer Weinprobe herausfinden.



Ganz umsonst probierten wir die Weinliste rauf und runter. Gastmama und Gasttont kauften uns dann noch zwei Pullen; mittlerweile dürfen wir auch in den USA Alkohol trinken, was bei meinem letzten Besuch nicht der Fall war.

Draußen haben wir uns noch ein bisschen in die Sonne gesetzt. Die Stühle sind aus Weinfässern gemacht worden.


Eine Weinprobe war aber nicht ausreichend für uns. Wir fuhren zu einer weiteren Location von Suz Arbeitgeber und ließen uns wieder einschenken. Die Location heißt „14 hands“ und Pferde schmücken das Logo.





Winetastingfresseaufsetzung: check!

In einem Restaurant aßen wir schnell einen kleinen Happen zu Mittag und fuhren daraufhin zu Suz nach Hause. Dort trafen wir auch meinen Gastvater (Mark). Wir setzten uns in den Vorgarten, tranken und plauderten. Das war einfach herrlich. Leider kein Bild an dieser Stelle. Der kam schon wieder der kleine Hunger, der uns zu einer Sportsbar führte, die die besten Hamburger haben sollen. Es war wirklich vorzüglich.


Auch hier wurde mir nicht gestattet die Rechnung zu übernehmen. Ich hab mich schlecht gefühlt, da die netten Menschen ja ein Jahr für mich gezahlt und mich durchgefüttert haben (und das kann teuer werden). Wenigstens jetzt möchte ich ein bisschen was zahlen, aber mal gestattet es mir nicht.

Danach fuhren Mark und Shannon wieder nach Hause und wir verbrachten die Nacht bei Suz, die auch am nächsten Tag frei hatte. Natürlich tranken wir Wein, guckten TV und hatten Spaß zusammen. Ein gelungener Tag!!

1 Kommentar:

  1. Hm - bin jetzt nicht so der Wein Fan, freu mich dann immer mehr auf die Häppchen die es dazu gibt :) aber cool, dass ihr so viele Fabrik-Touren macht :)

    Schööös Krini

    AntwortenLöschen

Über uns

Mein Bild
Ein junges Ehepaar, das Reisen liebt! Als Erinnerung für uns und als Update für unsere lieben Familien und Freunde schreiben wir gerne Blogeinträge über unsere Reisen. Wir freuen uns, wenn euch die Blogs gefallen!