Montag, 19. Mai 2014

Alcatraz, San Francisco


Hallo Al Capone und alle anderen, 

Nach über 3300km und 22 Tagen müssen wir uns auch schon wieder von unserem treuen Gefährt aka Mobiles Haus, a.k.a. The Pussymagnet, verabschieden. Als Ehrung möchten wir ihn euch mit all seinen Specialeffects präsentieren:


 

Nachts stellen wir die Koffer auf die Vordersitze. Tagsüber sieht es so aus:


Vorhänge verhindern das Eindringen von „cop lights, flash lights, spot lights, strobe lights, street lights. All of the lights“, aber vor allem von nervigem Scheinwerferlicht der Walmartpakrplätze.



Das Bett haben wir so gut wie nie eingefahren, um den Tisch aufzubauen. So sieht das aber aus.


Der Kofferraum beschert uns mit Wasser, einem Waschbecken, einer Kühltruhe, Gasherdplatten und ausklappbaren Stühlen und einem Tisch. Letztere drei Gegenstände verbleiben von uns primär aus Faulheitsgründen unangetastet.



Wir waren echt froh, als wir das Auto abgegeben haben, dass nichts passiert ist und Gott uns so beschützt hat. Der amerikanische Verkehr ist nämlich nicht ganz so gut geregelt wie der in Deutschland. Morgens packten wir unsere Koffer und brachten sie schon in das Hotel, in dem wir die Nacht verbringen werden, damit wir sie nicht den ganzen Tag mitschleppen müssen. Danach gaben wir das Auto zurück und fühlten uns frei.




Praktischerweise liegt der Abgabeort am Fisherman’s Wharf (Hafenviertel), wo wir sowieso hingehen wollten.


Schnurstracks spazierten wir zum Pier 39, was früher eine alte Bootanlegestelle war, heute aber viele Restaurants, Touristenattraktionen, etc. beherbergt.




Wir schlenderten ein wenig rum und gingen anschließend zum Pier 33, von wo aus wir eine Fähre zur Insel Alcatraz nahmen.

„Break the rules and you go to prison, break the prison rules and you go to Alcatraz.“


Wir haben die Fahrt mit der Fähre genossen, denn sie schenkte uns einen tollen Blick auf die Golden Gate Bridge, Downtown und natürlich Alcatraz selbst.

Die Länge des verzinkten Stahldrahts, der in beiden Hauptkabeln verwendet wurde, ist 129 000km; genug um die Erde am Äquator drei Mal zu umkreisen.


 

Bevor Alcatraz ein Gefängnis wurde, war es ein befestigtes Fort, um San Francisco Bay vor Eindringlingen zu schützen. Im Jahr 1847 sah San Francisco ungefähr so aus:


Mit dem Goldrausch kam das Wachstum und die Notwendigkeit eines Forts. Hier auf der Sandsteininsel wurde auch der erste Leuchtturm der Westküste gebaut. Erst später wurde Alcatraz zum Hochsicherheits- und Militärgefängnis, das heutzutage eine Million Besucher im Jahr verzeichnet.


 

1963 wurde das Gefängnis wegen Budgetkürzungen und Verfall geschlossen. Durchschnittlich wurden hier 222 Häftlinge gehalten. Es gab 336 Zellen + 42 Zellen im D Block (Isolation), in die unzüchtige Häftlinge kamen. Hier hat auch einer der berüchtigtsten Verbrecher Amerikas einige Zeit verbracht.

Al Capone

Es gab aber noch andere berühmte Verbrecher, wie z.B. Robert Stroud, The Birdman, der seine gesamte Zeit im D Block verbrachte.



 

Wie man sieht, sind die Zellen nicht gerade groß, aber ich glaube, dass die Insassen es nicht sooo schlimm hatten, wie viele vermuten. Es gab z.B. drei Mal am Tag Essen.

Regel Nr. 5: „You are entitled to food, clothing, shelter and medical attention. Anything else that you get is a privilege.”

Das Schlimmste sei allerdings gewesen, dass man einen so wunderschönen Ausblick auf San Francisco hat. Ein ehemaliger Insasse sagte in unserer Audiotour, dass alles was er wollte sich an diesem Ufer befand. Alles war so nah und er konnte trotzdem nicht dorthin.




 

Deshalb gab es auch einige Versuche auszubrechen. In 29 Jahren versuchten 36 Häftlinge zu entkommen. Alle bis auf 5 wurden gefangen oder getötet. Es ist nicht bekannt, ob es die 5 geschafft haben oder im eiskalten Wasser mit kräftiger Strömung starben.

Einige ließen sich richtig was einfallen. Sie stellten ihre Köpfe nach, sodass sie sich einen kleinen Vorsprung verschaffen konnten:


Danach kletterten sie durch die Löcher, die sie mühselig mit Suppenlöffeln gegraben hatten.


Danach verschwanden sie mit einem aus Regenmänteln selbstgebastelten Schlauchboot.


Ein anderer entkam indem er die Gitterstangen mit einem Stück einer Pfeife, einer Mutter und einer Schraube weitete.


Die Tour war echt interessant. Ich weiß, dass sie meinem Papa gefallen hätte.



Unter anderem sahen wir auch den Speisesaal, die Duschen, usw.

Eine Ähnlichkeit mit den alten Duschen in der Halle Bielstein vom TVO ist unbestreitbar


Manchmal gab es Besuch

Viele Besucher kommen aber nicht nur um dem Gefängnismythos nachzugehen. Alcatraz ist viel mehr als das. Es hat eine lange politische Geschichte von denen Indianer ein Lied singen können und es verfügt über eine atemberaubende Flora und Fauna.






Dieses Bild erinnerte uns doch glatt an unseren Besuch mit Moritz und Lara im Air und Space Museum

Washington D.C., 2012

Irgendwann verließen wir die Insel wieder und fuhren mit dem Bus zum Union Square, welcher das zentrale Einkaufs-, Theater- und Hotelviertel darstellt. Im Westen der USA gibt es keine höhere Konzentration von Lokalen, Kaufhäusern und Boutiquen. Geschickt lenkte ich Sara vorbei am Victoria Secret Laden ohne das sie ihn aufspüren konnte; vielleicht weil sie einen Plan hatte. Zielstrebig machten wir uns auf den Weg zu Macy’s.


Sara ist zu Ohren gekommen, dass man hier Cheescake auf dem Dach des Macy’s Gebäudes unter freiem Himmel essen kann. Sara liebt New York Cheescake. Ständig auf der Suche nach dieser Spezialität wird Sara meist enttäuscht. Nicht mal in New York City fanden wir New York Cheescake. Als wir vor zwei Jahren in Miami auf die Cheescake Factory stießen, wollten wir es uns nicht leisten. Dieses Mal war es aber so weit!


 

Sara genoss ihren Oreo-Cheescake so sehr wie man irgendetwas genießen kann.


 

Auch ich gönnte mir einen Tiramisu-Cheescake. Auf dem Dach bei schönem Wetter mit super Aussicht auf Downtown San Francisco genossen wir den realen, nicht digitalen Moment.

Dieses Bild ist eigentlich nichts Besonderes; abgesehen davon, dass es nur eine einzige Person abbildet, die nicht auf ihr elektronisches Gerät starrt.

Passend zu diesem und zum letzten Thema möchte ich diesen Blogeintrag mit einem Zitat beenden, das nicht nur auf das hippe Hotel California, sondern mittlerweile auf der ganzen Welt zutrifft.

“We are all just prisoners here of our own device.”

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