Hallo Al Capone und alle anderen,
Nach über 3300km und 22 Tagen müssen wir uns auch schon wieder von unserem treuen Gefährt aka Mobiles Haus, a.k.a. The Pussymagnet, verabschieden. Als Ehrung möchten wir ihn euch mit all seinen Specialeffects präsentieren:
Nach über 3300km und 22 Tagen müssen wir uns auch schon wieder von unserem treuen Gefährt aka Mobiles Haus, a.k.a. The Pussymagnet, verabschieden. Als Ehrung möchten wir ihn euch mit all seinen Specialeffects präsentieren:
Nachts stellen wir die Koffer auf die Vordersitze. Tagsüber
sieht es so aus:
Vorhänge verhindern das Eindringen von „cop lights, flash
lights, spot lights, strobe lights, street lights. All of the lights“, aber vor
allem von nervigem Scheinwerferlicht der Walmartpakrplätze.
Der Kofferraum beschert uns mit Wasser, einem Waschbecken,
einer Kühltruhe, Gasherdplatten und ausklappbaren Stühlen und einem Tisch.
Letztere drei Gegenstände verbleiben von uns primär aus Faulheitsgründen
unangetastet.
Wir waren echt
froh, als wir das Auto abgegeben haben, dass nichts passiert ist und Gott uns
so beschützt hat. Der amerikanische Verkehr ist nämlich nicht ganz so gut
geregelt wie der in Deutschland. Morgens packten wir unsere Koffer und brachten sie
schon in das Hotel, in dem wir die Nacht verbringen werden, damit wir sie nicht den
ganzen Tag mitschleppen müssen. Danach gaben wir das Auto zurück und
fühlten uns frei.
Praktischerweise
liegt der Abgabeort am Fisherman’s Wharf (Hafenviertel), wo wir sowieso
hingehen wollten.
Schnurstracks
spazierten wir zum Pier 39, was früher eine alte Bootanlegestelle war, heute
aber viele Restaurants, Touristenattraktionen, etc. beherbergt.
Wir schlenderten
ein wenig rum und gingen anschließend zum Pier 33, von wo aus wir eine Fähre
zur Insel Alcatraz nahmen.
„Break the rules and you go to prison, break the
prison rules and you go to Alcatraz.“
Wir haben die
Fahrt mit der Fähre genossen, denn sie schenkte uns einen tollen Blick auf die
Golden Gate Bridge, Downtown und natürlich Alcatraz selbst.
Die Länge des
verzinkten Stahldrahts, der in beiden Hauptkabeln verwendet wurde, ist 129
000km; genug um die Erde am Äquator drei Mal zu umkreisen.
Bevor Alcatraz ein Gefängnis wurde, war es ein
befestigtes Fort, um San Francisco Bay vor Eindringlingen zu schützen. Im Jahr
1847 sah San Francisco ungefähr so aus:
Mit dem Goldrausch kam das Wachstum und die
Notwendigkeit eines Forts. Hier auf der Sandsteininsel wurde auch der erste
Leuchtturm der Westküste gebaut. Erst später wurde Alcatraz zum
Hochsicherheits- und Militärgefängnis, das heutzutage eine Million Besucher im
Jahr verzeichnet.
1963 wurde das
Gefängnis wegen Budgetkürzungen und Verfall geschlossen. Durchschnittlich
wurden hier 222 Häftlinge gehalten. Es gab 336 Zellen + 42 Zellen im D Block
(Isolation), in die unzüchtige Häftlinge kamen. Hier hat auch einer der
berüchtigtsten Verbrecher Amerikas einige Zeit verbracht.
Al Capone
Es gab aber noch
andere berühmte Verbrecher, wie z.B. Robert Stroud, The Birdman, der seine gesamte Zeit im D Block verbrachte.
Wie man sieht,
sind die Zellen nicht gerade groß, aber ich glaube, dass die Insassen es nicht
sooo schlimm hatten, wie viele vermuten. Es gab z.B. drei Mal am Tag Essen.
Regel Nr. 5: „You are entitled to food, clothing, shelter and medical attention. Anything
else that you get is a privilege.”
Das Schlimmste sei allerdings gewesen, dass man
einen so wunderschönen Ausblick auf San Francisco hat. Ein ehemaliger Insasse sagte in
unserer Audiotour, dass alles was er wollte sich an diesem Ufer befand. Alles
war so nah und er konnte trotzdem nicht dorthin.
Deshalb gab es
auch einige Versuche auszubrechen. In 29 Jahren versuchten 36 Häftlinge zu
entkommen. Alle bis auf 5 wurden gefangen oder getötet. Es ist nicht bekannt, ob es die 5
geschafft haben oder im eiskalten Wasser mit kräftiger Strömung starben.
Einige ließen sich
richtig was einfallen. Sie stellten ihre Köpfe nach, sodass sie sich einen
kleinen Vorsprung verschaffen konnten:
Danach kletterten
sie durch die Löcher, die sie mühselig mit Suppenlöffeln gegraben hatten.
Danach
verschwanden sie mit einem aus Regenmänteln selbstgebastelten Schlauchboot.
Ein anderer entkam
indem er die Gitterstangen mit einem Stück einer Pfeife, einer Mutter und einer
Schraube weitete.
Die Tour war echt
interessant. Ich weiß, dass sie meinem Papa gefallen hätte.
Unter anderem
sahen wir auch den Speisesaal, die Duschen, usw.
Eine Ähnlichkeit mit den alten Duschen in der Halle
Bielstein vom TVO ist unbestreitbar
Manchmal gab es Besuch
Viele Besucher
kommen aber nicht nur um dem Gefängnismythos nachzugehen. Alcatraz ist viel
mehr als das. Es hat eine lange politische Geschichte von denen Indianer ein
Lied singen können und es verfügt über eine atemberaubende Flora und Fauna.
Dieses Bild erinnerte uns doch glatt an unseren Besuch
mit Moritz und Lara im Air und Space Museum
Washington D.C., 2012
Irgendwann verließen
wir die Insel wieder und fuhren mit dem Bus zum Union Square, welcher das zentrale Einkaufs-, Theater- und Hotelviertel darstellt. Im Westen der USA gibt
es keine höhere Konzentration von Lokalen, Kaufhäusern und Boutiquen. Geschickt
lenkte ich Sara vorbei am Victoria Secret Laden ohne das sie ihn aufspüren
konnte; vielleicht weil sie einen Plan hatte. Zielstrebig machten wir uns auf
den Weg zu Macy’s.
Sara ist zu Ohren
gekommen, dass man hier Cheescake auf dem Dach des Macy’s Gebäudes unter freiem
Himmel essen kann. Sara liebt New York Cheescake. Ständig auf der Suche nach
dieser Spezialität wird Sara meist enttäuscht. Nicht mal in New York City
fanden wir New York Cheescake. Als wir vor zwei Jahren in Miami auf die
Cheescake Factory stießen, wollten wir es uns nicht leisten. Dieses Mal war es
aber so weit!
Sara genoss ihren
Oreo-Cheescake so sehr wie man irgendetwas genießen kann.
Auch ich gönnte
mir einen Tiramisu-Cheescake. Auf dem Dach bei schönem Wetter mit super
Aussicht auf Downtown San Francisco genossen wir den realen, nicht digitalen
Moment.
Dieses Bild ist eigentlich nichts Besonderes;
abgesehen davon, dass es nur eine einzige Person abbildet, die nicht auf ihr elektronisches
Gerät starrt.
Passend zu diesem und
zum letzten Thema möchte ich diesen Blogeintrag mit einem Zitat beenden, das
nicht nur auf das hippe Hotel California, sondern mittlerweile auf der ganzen
Welt zutrifft.
“We are all just prisoners
here of our own device.”
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