Sonntag, 25. Mai 2014

2. Tag in Oregon, Marks Work

Hallo liebe Leute,

Heute war der zweite ganze Tag bei Michaels Gastfamilie in Oregon. Er begann mit der schlimmsten Erfahrung des Tages: Dem Joggen. Es ging eine Straße entlang, die ziemlich hügelig war. Auf einmal sehe ich direkt vor Michael auf dem Boden einen komischen Haufen, da springt Michael auch schon zur Seite. Eine Schlange! Um ein Haar wäre er drauf getreten. Hui wie gruselig, da liegt am Straßenrand einfach mal eine Schlange und chillt. Dass sie nicht tot war haben wir auf dem Rückweg gesehen, da sie an einem anderen Ort lag. Michael denkt, dass es keine Klapperschlange war und es deshalb wahrscheinlich kein sehr gefährlicher Vorfall war. Trotzdem sind wir das natürlich nicht gewohnt und haben uns vor dem 1m Biest mächtig erschreckt.

Als wir zurück waren, hat uns Suz leckere Cream Cheese Bagels zum Frühstück gemacht. Dann mussten wir auch schon los. Wir waren bei Marks Arbeit verabredet, da er uns zeigen wollte, was dort gemacht wird. Als erstes mussten wir uns mit Warnweste, Helm und Ohrenstöpseln einkleiden. Wir finden es lustig, dass diese Bauarbeiterhelme hier einfach nur „hard hat“ genannt werden, also „harter Hut“. Zu faul das richtige Wort zu benutzen (Helmet), was bei Motorrad- oder Fahrradfahrern benutzt wird.


Michael und Mark (2007)

Mark und Michael (2014)

Mark arbeitet in einer Holzfabrik, in der Bäume von ihrer Rinde befreit und zu Brettern verarbeitet werden. So etwas hatten wir noch nie vorher gesehen und es war echt interessant. Hier seht ihr ein paar Fotos: Zuerst sind wir auf ein Gerüst gestiegen, von dem wir eine super Aussicht über das Gelände hatten. Im Hintergrund seht ihr, dass die Baumstämme mit Wasser eingesprüht werden. Das wird gemacht, damit sie nicht blau werden.


Hier wird die Rinde entfernt

Und die Stämme sind nackig

Dann werden die runden Seiten abgesägt

Und die Reise durchs Innere der Firma beginnt

Die fetten eckigen Stämme werden in kleine Bretter gesägt

Ein cooler Fluss voller Holz

Hier wird das Holz in kleinere Haufen sortiert

Als Michael seinen Austausch machte, hatte Mark denselben anstrengenden Job wie diese armen Leute: harte Arbeit und Muskelkater ohne Ende für wenig Geld. Deshalb war Mark früher auch immer so müde. Mittlerweile ist er zum Supervisor aufgestiegen.

Das Holz wird in diese Halle transportiert, abgeschliffen, in verschiedene Qualitätsstufen eingeteilt und gestapelt

Und zum Lagern herausgebracht.

Hier wird das Holz mit Gabelstaplern gelagert und später entweder mit Zügen oder LKW abtransportiert.

Bei solchen Führungen wünschen wir uns immer, dass Horsti dabei wäre und ganz viele interessante Fragen stellt.

Nach der Führung sind wir schnell zu Shanons Eltern gefahren, um dort unsere Sachen abzuholen. Dann ging es, für mich zum ersten Mal, nach Ukiah. Um dort anzukommen, mussten wir erstmal eine dreiviertel Stunde durch die Natur fahren; ohne irgendwelche Dörfer dazwischen. Dann kamen wir an, im kleinsten Dorf, was ich jemals gesehen habe. Es gibt nur etwas mehr als 200 Einwohner. Wir haben in Alferzhagen ja auch keinen Supermarkt oder Bäcker oder so, aber alles Wichtige ist innerhalb von 5-10 Kilometern bequem zu erreichen. Hier gibt es zwar einen Mini-Laden, aber so Sachen wie Kontaktlinsenflüssigkeit oder so kann man im Umkreis von 50 Meilen (80 km) nicht bekommen. Könnt ihr euch vorstellen, fast 100 km zu fahren, um zum Frisör zu gehen? Hier machte Michael vor sieben Jahren seinen Austausch. 

Ukiah ist ungefähr in der Mitte zwischen Marks und Shannons Arbeitsplätzen. Trotzdem muss jeder der beiden jeden Tag über 80 Kilometer zur Arbeit fahren. Ich glaube, dazu hätte ich keine Geduld. Aber das Dorf hier ist wirklich schön. Man fühlt sich, als wäre dieses Dorf 30 Jahre hinter der Zeit (obwohl jetzt sogar die meisten Leute hier Internet haben). Jeder kennt hier jeden (inkl. den Namen ihrer Haustiere) und man schließt seine Haustüren gar nicht ab, wenn man zur Arbeit geht oder übers Wochenende wegfährt. Hier hat Michael also ein Jahr gelebt. Eine wunderschöne grüne Idylle umgeben von bewaldeten Hügeln, abgeschnitten vom Rest der Welt. So sieht das Haus von Mark und Shannon aus: 


Marks Haus (2007)

 Marks Haus (2014)

Kurz nach uns kamen dann auch Mark und Shannon zu Hause an und zusammen haben wir einen fetten, geilen Salat gemacht. Gibt es in Deutschland eigentlich auch Blue Cheese? Hier gibt es ein richtig leckeres Salatdressing mit diesem Käse. Das ist doch nicht etwa Schimmelkäse? Nach dem Essen sind wir zu Marks Eltern gegangen, die ein paar Straßen weiter wohnen. Wie alle, die wir bisher getroffen haben, sind sie mega nette Leute und haben sich gefreut uns zu sehen. Abends haben wir dann noch ein paar Minuten zusammen Fernsehen geguckt, bevor Mark und Shannon um halb neun ins Bett gegangen sind. Mark steht morgens um 3:30 Uhr auf, weil um 5:00 Uhr die Schicht der Leute beginnt, die er bei der Arbeit beaufsichtigt. Shannon ist so süß, dass sie jeden Tag mit ihm aufsteht, obwohl sie erst um 7:00 Uhr bei der Arbeit sein muss. Wir hingegen haben noch den ganzen Hangover III geguckt, der im Fernsehen kam. Nachti.

1 Kommentar:

  1. Hihi.. klar das ist Blauschimmelkäse, gibts es glaub ich sogar bei Aldi/Lidl- hab ich noch nie probiert. Süß immer so die Vergleichfotos zu sehen und wie sich alle verändern :)

    Hab euch lieb :) Krinibini

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