Donnerstag, 14. August 2014

New York Tag 2 - 11.08.2014 aus der Perspektive von Maren Kirchner


Nach einem erquickenden Schlaf von etwa sechs Stunden hüpften wir heute frisch und munter aus dem Bett, um viele weitere New Yorker Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
Da Sara und Michael in weiser Voraussicht planten die erste Fähre nach Liberty Island (auf der die Statue of Liberty steht) zu nehmen, nahmen wir unser Frühstück von Broadway Bagel mit in die U-Bahn. Dies stellte sich als erste Challenge des Tages heraus, da die Amerikaner gerne mal 5-10 cm dick Frischkäse auf die Bagels schmieren was das essen äußerst schwierig gestaltet, da bei jedem Bissen in den Bagel auf der anderen Seite ein Brocken Frischkäse herunter (—> auf mein Bein/meine Hose) fällt.
Am Battery Park angekommen holten Sara und Michael unsere Tickets für die Freiheitsstatue ab, welche auch Crown Acces beinhalteten.

da dachte ich noch, dass das ein richtiges gutes Foto der New Yorker Skyline ist

Auf dem Weg zur Fähre im Park zeigte Sara mir eine Art riesige goldene Kugel, die im Battery Park aufgestellt worden war. Diese Kugel stand ursprünglich zwischen den zwei alten Türmen des World Trade Centers. Als dieses zerstört wurde, wurde das Kunstwerk ebenfalls stärk beschädigt. Obwohl ich wusste, dass wir im Laufe des Tages noch Ground Zero besichtigen würden, fand ich diese Kugel schon wirklich krass: Bis jetzt hatte ich die Katastrophe immer nur im Fernsehen gesehen und mir war alles so weit weg vorgekommen und jetzt war es auf einmal nah, real und greifbar und man hat richtig das Ausmaß mitbekommen.


Endlich gelangten wir auf die Fähre und legten ab und alle konnten erste richtige Blicke auf die Freiheitsstatue erhaschen. Sie war zwar kleiner als ich mir vorgestellt hatte, aber es war trotzdem wunderschön, vor allem als die Fähre einen leichten Bogen um Liberty Island machte und man hinter der Statue die New Yorker Skyline sehen konnte.

hier entdecken wir die Statue

New Yorker Skyline - fehlt nur noch der Kölner Dom, dann wäre sie perfekt


da ist sie endlich!

um dieses Bild zu beschreiben, bräuchte ich diesen Whatsapp-Smiley :-O und den mit den Herzen in den Augen

 neuer Laptop-Hintergrund

Grüß dich Freiheitsstatue!

Als wir auf Liberty Island ankamen, begrüßte uns eine brüllende Dame welche uns auf die gratis Audiotour hinwies. Sara sagte mir später, dass diese Frau wohl unnormal gruselige Augen gehabt hätte. Leider konnten wir nur ein Foto von ihrer Kehrseite ergattern weshalb ich mir noch immer nichts unter „gruselige Augen“ vorstellen kann.


Eeendlich konnten wir jetzt auf die Freiheitsstatue klettern. Im ersten Teil, dem Sockel war ich noch heiter und guter Dinge: Fette, stabile Treppen zwischen denen man nicht runter gucken konnte. Schon vom Sockel hatte man eine wirklich schöne Aussicht auf die Skyline und eine Brücke.


Dann wurde es unheimlich und ich musste mich ein bisschen überwinden den zweiten und letzten Teil bis in die Krone der Freiheitsstatue anzutreten. Da ging es nämlich auf eine mini-enge Wendeltreppe, ähnlich der im Kölner Dom. An den Seiten konnte man netterweise manchmal schön nach unten gucken und der Blick nach oben war auch nicht gerade beruhigend.

Juhu da freut sich die Höhenangst

auch nicht so reizend

Opfermäßig hab ich mich dann mit Tunnelblick ans Geländer geklammert und mich irgendwie diese Treppe raufgezogen. Auf halber Strecke machte mir eine süße Omi Mut die wohl sah, dass ich ein paar Probleme hatte und zu mir sagte „You can do it!“

Nach insgesamt ca. 10 min Höllentreppe kamen wir endlich oben an. Es war kleiner als wir uns vorgestellt hatten. Oben chillte ein Park Ranger lässig auf einem Balken und erklärte uns wo wir die Augen und die Nase der Lady Liberty sehen konnten. Irgendwann kam auch die süße Omi oben an, deren Traum es gewesen war in ihrem Leben noch einsmal oben auf der Freiheitsstatue zu stehen. Dafür übte sie jeden Tag und absolvierte 300 Stufen in ihrem Haus täglich. 

ein Instrument

die Krone der Schöpfung in der Krone der Statue

krasser Anblick diese Tafel mal von oben zu sehen!


der Sicherheitsgriff ans Geländer muss sein

Dann ging es wieder an den Abstieg. Der war komischerweise höhenangsttechnisch schlimmer als der Aufstieg.

Schildi hat wieder sicheren Boden unter den Füßen

Wir verbrachten noch einige Zeit unter der Freiheitsstaue und genossen ihren Anblick und den der New Yorker Skyline.
Pia entdeckte außerdem eine gute Selfie-Technik, um sich mit der Freiheitsstaue auf einem Bild abzulichten.
Die Technik - wer glaubt, dass auf diesem Bild auch die Freiheitsstatur zu sehen sein wird? 


Das Ergebnis - Tadaaaaa:


Exkurs: An unserem ersten Abend in NYC hatten Sara und Michael sich die Freiheit genommen, jedem von uns eine Aufgabe aufzuerlegen, die uns ihrer Meinung nach mental oder körperlich weiterbringen würde. So muss Mama als Fischhasserin z.B. auf dem Markt in Chinatown eine Seafood Spezialität kosten und ich selbst muss auf dem Times Square laut ein siebenbürgisches Lied zum besten geben.
Inge meistert im folgenden Foto ihre Aufgabe mit Bravour: von einem Amerikaner ein Sprungfoto von sich vor der Skyline schießen lassen.


die Gang vor der Freiheitsstatue - die spektakuläre Aufstellung sorgte für viele Nachahmer

die Gang vor der Skyline - war Inge früher einmal Torwart?

ganz nett diese Statue

zwei Touristen stören die Sicht auf das Monument

die New Yorker Skyline von Liberty Island aus gesehen

Auch Michael hatte danach 2 Highlights in Petto

1) er bewies Stärke indem er sich flugs Pia und mich auf je eine Schulter schwang und ca. Minuten vor der Statue posierte. (Mama verängstigte dies jedoch, was sie mit den Worten „Stefan, fang die Kinder auf!“ kund tat)


 
2) er bewies Kreativität indem er seinen eigens kreierten Einhorn-Move vorführte und ihn der Reisegesellschaft beibrachte. Dies sorgte für die Erheiterung aller anwesenden Touristen.  

Horst und Stefan gleiten auf Einhorn-Art durch die Lüfte

Wir machten danach noch eine kurze Tour durch das Museum auf Liberty Island, welches die Geschichte des Baus der Statue of Liberty erzählte.

das ist das zarte Füßchen der Freiheitsstatue

in solchen Formen wurde das Kupfer der Statue in Form gebracht (wenn ich mich richtig erinnere)

was das ist weiß ich leider nicht, aber Michael hat das Foto in die Liste der Bilder gesetzt, die ich in diesem Blogeintrag unterbringen soll

Nach etwa 2,5 Stunden Aufenthalt auf der Insel traten wir per Fähre und im strahlenden Sonnenschein den Rückweg an. Da wir erschöpft vom Treppensteigen waren, mussten wir erstmal die Füße hochlegen. Dies entzückte Pia nicht, da alle ihre Schuhe auszogen und ihre Füße auf ihre Beine legten.


Horst indes war fasziniert von der Spiegelung meiner original Rayberi und hielt die in ihr gespiegelte Reflektion mit seiner Spiegelreflex fest.



Schon an Tag 2 lernte ich dass man am besten jede freie Sekunde zum Ruhen nutzen sollte, da nächtliche Erholung bei Sara und Michael nicht von hohem Wert ist.

Als wir wieder auf dem Festland waren, traten wir den Weg in den Financial District von New York an. Hier sahen wir wichtige Gebäude wie die New York Stock Exchange, die Federal Hall etc.

In der Wall Street schaffte es Pia sogar, ein Foto des Stiers und sich zu schießen, auf dem kein einziger Asiate zu sehen ist, was an ein Wunder grenzt, da diese anscheinend einen Wallstreet-Stier-Magnet besitzen und stets in einer dichten Traube um ihn herumstehen, um ein Foto mit ihm zu ergattern.

New York Stock Exchange

die Federal Hall - es bringt angeblich Glück den Fuß der Statue von George Washington zu berühren, aber für die Treppen waren wir alle zu faul

die Trinity Church

Wall Street Straßenschild

ein Phänomen - der Stier auf der Wallstreet ist nicht von einer Horde Asiaten umringt

Von dem Stier auf der Wallstreet ging es nun nahtlos über zu den Bullen auf der Pinestreet: Diese verblüfften mit einem mobilen Hochsitz, um die Lage besser zu überblicken. Sowas hatte selbst Stefan in Köln noch nicht gesehen.

langweilig: normaler New Yorker Polizeiwagen

spektakulär: der mobile urbane Hochsitz

Da nun alle außer Pia und Horst Hunger hatten und Stefan seit geraumer Zeit wegen seines leeren Magens zur Diva geworden war, suchten wir uns die erst beste Essenslocation und verzehrten dort eine 5$ pro slice Pizza. Immerhin war sie lecker.


Nach dem Essen besichtigten wir nun einen Ort, auf den ich besonders gespannt gewesen war: Ground Zero, dort wo bis zum 11. September 2001 die Twin Towers des World Trade Centers gestanden hatten.

Zuerst besichtigten wir das 9/11 Tribute Center, in dem sich ein kleines Museum befand. Das war wirklich krass und emotional: Es gab zum Beispiel Aufzeichnungen von letzten Anrufen einiger Menschen, die in dem Flugzeug saßen, das am 11.9.2001 den North Tower des WTC traf und die wussten, dass sie bald sterben würden und sich von ihren Familien verabschiedeten.

Es wurden Geschichten von Helfern erzählt, die immer wieder in die Türme gestürmt sind, von denen sie wussten, dass sie jede Minute einstürzen konnten. Sie wollten so viele Menschen die noch oben in den Türmen waren retten und kamen dabei selbst ums Leben. Es wurden Videos von dem riesigen Chaos und den Aufräumarbeiten nach dem Anschlag gezeigt und jede Menge persönliche Gegenstände der Opfer des Anschlages, die in den Trümmern gefunden wurden, z.B ein kleines Briefchen was eine kleine Tochter ihrer Mutter morgens geschrieben hatte, bevor diese zur Arbeit ins World Trade Center ging und nie mehr wieder kam. 
Es wurde aber auch von dem großen Zusammenhalt und der Hilfsbereitschaft aller Amerikaner und der ganzen Welt berichtet, die auf den Anschlag folgte.

ein riesiger Stahlträger wurde durch den Einschlag des Flugzeuges verbogen als wäre er aus Draht

Gedenktafel für die Polizisten, die 9/11 ihr Leben verloren

Gedenktafel für einige Feuerwehrmänner, die ihr Leben verloren

Am Ende des Museums gab es eine riesige Wand mit Fotos und Namen aller Opfer. Das Ganze ging einem wirklich nahe, vor allem da jetzt jeder der 2996 Menschen, die an diesem Tag gestorben waren für mich ein Gesicht, eine Familie und eine eigene Geschichte bekamen. Es war also wirklich sehr berührend und viele Menschen in dem Museum weinten.
Im Anschluss an das Museum hatten wir noch eine Tour über den Ground Zero gebucht. Diese wurde von zwei ehemaligen Feuerwehrmännern geleitet, die beide am Tag der Katastrophe am Ort des Geschehens waren.

Der eine Feuerwehrmann erzählte unter anderem, dass er sich im North Tower befand als dieser einstürzte und danach mit 12 anderen Menschen in einem Hohlraum eingeschlossen war. Der andere hatte am Tag des Unglücks eigentlich frei, kam jedoch sofort als Helfer als er von dem Geschehnis hörte. Er erzählte, dass einer seiner Kollegen an diesem Tag seinen ersten und letzten Einsatz hatte.

Die Geschichten der beiden waren sehr emotional was ich in diesem Eintrag leider wirklich nicht gut vermitteln kann. Also falls ihr jemals in New York seid: Macht dieses Tour mit, es ist krass und etwas ganz anderes die Geschichte aus dem Mund von Menschen zu hören die die ganze Katastrophe am eigenen Leibe miterlebt haben.

Aus dem ehemaligen Trümmerfeld ist jetzt ein sehr schönes Memorial geworden: Genau da, wo der Grundriss des North- und des Southttowers standen, befinden sich zwei riesige Pools. Rundherum, in Tafeln in das „Geländer“ eingestanzt, befinden sich die Namen aller Opfer. Man kann unter dem Geländer mit der Hand etwas Wasser schöpfen und es über die Namen laufen lassen, es läuft dann durch den eingestanzten Schriftzug wieder in das riesige Becken. Die Idee dahinter ist, so erklärte es uns der Tourguide, dass all diese Menschen im Tod vereint sind.

Es wurde außerdem ein neuer Turm gebaut, das One World Trade Center. Es ist genau 1776 Fuß hoch (in Anlehnung an den 4.7.1776) und laut Tourguide vielleicht sogar das sicherste Gebäude der Welt.

hier stand der Nordturm des WTC

aus dem Becken unter den Tafeln kann man das Wasser schöpfen, um es über die Namen laufen zu lassen

diese Frau starb im Nordturm des World Trade Centers

man hatte überlegt, statt der Pools 10 riesige Hochhäuser an dieser Stelle zu errichten, einigte sich aber auf einen Kompromiss

der neue Turm des WTC: One World Trade Center, ausgestattet mit unzähligen Sicherheitsvorkehrungen

noch einmal das One WTC aus einer anderen Perspektive

Als die Führung vorbei war und wir alles ein bisschen verdaut hatten, traten wir die Reise zum letzten Programmpunkt für heute an: Wir fuhren nach Coney Island, um dort am Strand einen Film zu gucken.

Coney Island ist ein verrückter Ort: Man steigt aus der Bahn und erstmal kommen einem Menschen im Bikini entgegen. Dann geht man weiter und befindet sich auf einer riesigen Kirmes mit allerlei Achterbahnen, Bungee-Jump ähnlichen Geräten und sogar einer Wildwasserbahn. Dann noch 100m weiter war man auf einmal am Strand. Pia erinnerte dies anscheinend an Mallorca und sie fühlte sich direkt wie zu Hause.

verrückte Kirmes direkt am Strand

Am Strand war eine große Leinwand aufgebaut und davor saßen schon sehr viele Menschen. Schnell zogen wir noch los, um uns ein riesiges Familien-Fast-Food Paket zu besorgen, was zu unserem erstaunen neben Chicken Wings, Pommes und Burgern auch Kartoffelpüree enthielt. So war es endlich soweit dass Sara zum ersten Mal in ihrem Leben am Strand Kartoffelpüree verzehrte.

auf diesem Screen wurde als es dunkel wurde „Dirty Dancing“ gezeigt

Man wird es mir vielleicht nicht so angemerkt haben, da ich totmüde und mir dazu eiskalt war in der kühlen Brise, die unablässig vom Meer auf mich strömte, und ich eventuell zwischendurch auch mal eingeschlafen sein könnte, aber es war eigentlich ein echt cooles Erlebnis. Die Amerikaner gingen richtig ab auf den Film und jubelten und klatschen immer bei Knutschszenen oder wenn Patrick Swayze ins Bild kam oder feuerten an, wenn irgendwer irgendwem eine Ansage machte.

Von der Rückfahrt ins Hostel kann ich nur berichten, dass sie schrecklich war, ich bewältigte die 1,5 Stunden lange Fahrt mit Umsteigen schlafwandelnd und tiefgefroren und schlief im Bett nach 2 Sekunden ein.

Sooo Freunde das war ein langer Eintrag, aber es war ein krasser Tag und im Kürzen bin ich schlecht, wie meine Hausarbeitmitschreiber aus Management im Gesundheitswesen sicherlich bestätigen werden können.

Adieu und thank you for your attention!

1 Kommentar:

  1. Liebste Maren,
    ich habe jedes Wort genossen!
    LG, Uti
    PS: Immer genug Snickers einpacken!

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