Hallo
Roland Emmerich und alle anderen,
Da unser
Hotel erst ab 6:00 Uhr Frühstück anbietet, hatten wir heute den Luxus eine
halbe Stunde später als sonst aufzustehen und loszufahren. Trotz alledem
siegten Faulheit und Müdigkeit, die dafür verantwortlich waren, dass ich mir die
einmalige Möglichkeit habe entgehen lassen, mich in der Stadt Gillette zu rasieren. Für unsere
chinesischen Homies und uns startete die Busfahrt also um 6:30 Uhr.
Sie sind
alle sehr nett zu uns und fragen uns immer, ob sie Fotos für und von uns machen
sollen. Außerdem haben sie nichts dagegen, dass wir immer in der letzten Reihe
sitzen, die aus drei Sitzplätzen besteht und über mehr Beinfreiheit verfügt,
während alle anderen stets rotieren.
Die Reise
ging heute über die Rocky Mountains in den Yellowstone Nationalpark. Hier sind
Bilder von dem Weg dorthin:
Hier gibt
es sehr viele Tiere, wie z.B. Rehe, Hirsche, Bären, Elche und vor allem sehr
viele Bisons. Die sieht man hier überall am Straßenrand.
Der Elch
ist das größte und schwerste Tier des Waldes. Passenderweise ist die deutsche
Übersetzung von „elk“ auch „Elentier“. (El oder Ele, abgeleitet von MichaEL, sind zwei der unzähligen Spitznamen, die mir Pia gegeben hat)
Hier seht
ihr den Größenunterschied zwischen Ele und Elentier, sowie zwischen Ele und
Bär:
Wir
hatten auch das Glück einen black bear
zu sehen, die vergleichsweise selten zu sehen sind.
Die Reise
ging weiter durch die Rocky Mountains bis wir am Yellowstone River ankamen:
Den
ersten Stopp machten wir am Artist Point,
von dem man einen wunderschönen Blick auf den Grand Canyon of the Yellowstone hat.
Dieser
Ort hier heißt Artist Point, weil er
Künstler inspiriert. Wenn man nicht weiß was man malen soll, muss man sich einfach
nur den Artist Point angucken und die
Idee kommt von alleine. Diesem Künstler kam die Idee ein Selbstporträt zu
malen.
Der
Yellowstone Nationalpark ist der älteste Nationalpark der USA, hat die Größe
von Korsika und besitzt über 10 000 geothermale Quellen, wie z.B. Geysire. 62% sämtlicher
weltweit existierenden heißen Quellen liegen im Yellowstone-Gebiet. Das durften
wir uns natürlich nicht entgehen lassen, also guckten wir uns den Excelsior Geyser an.
Cool
oder? Aber wie entstehen der Dampf und die kuriosen Farben? Erstmal zum Dampf:
Wie ihr
alle wisst, sollte die Welt ja an dem Tag unserer Verlobung (21.12.2012)
untergehen. Dies wurde auch im Film 2012
dargestellt. Im Film sieht man einen riesigen Vulkanausbruch, der im
Yellowstone Nationalpark stattfindet. Ein solcher Ausbruch ist tatsächlich möglich,
da Yellowstone auf dem größten aktiven Supervulkan
des amerikanischen Kontinents liegt. In mehr als 8km Tiefe liegt eine 80km
lange, 40km breite und 10km tiefe Magmakammer. Einige Quellen suggerieren, dass
unter unseren Füßen 15.000 km³ Magma liegt. Viele Geologen halten einen
baldigen Ausbruch (heute, morgen oder irgendwann in den nächsten 1000 Jahren)
für wahrscheinlich, denn alle 600 000 Jahre geht die Kiste hoch und jetzt
müsste er wieder fällig sein. Die menschliche Rasse könnte leider nichts gegen
einen Ausbruch unternehmen; alles Leben im Umkreis mehrerer 100km würde ausgelöscht.
Lasst uns hoffen, dass es mit dem Ausbruch noch etwas dauert, denn ein Ausbruch
würde die ganze Welt und die Gesellschaft drastisch verändern.
Achja,
jetzt zum Dampf. Das Magma erhitzt das darüber liegende Wasser, was an die
Oberfläche steigt. Es wird dann entweder in Form von Wasserdampf hochgeschossen
oder kommt kochend (bzw. sehr heiß) an die Oberfläche. So Kinder, nach den
nächsten Bildern erklärt euch der Peter wie die Farben zustande kommen.
Die
Geothermalgebiete verdanken ihre Farben den Milliarden Mikroorganismen, die
sich langsam hier ablagern. Sie heißen „Extremophiles“, da man bis vor kurzem
annahm, keine Organismen könnten in diesen Temperaturen überleben. Die
Extremophiles, die in den heißen Quellen leben, heißen „Thermophiles“
(Hitzeliebende) und fühlen sich bei Temperaturen von bis zu 122°C wohl. Sara
gehört definitiv zu dieser Spezies.
Direkt
neben dem Excelsior Geyser liegt the Grand Prismatic Spring – die größte
heiße Quelle der USA und die drittgrößte der Welt.
1800
Liter 70°C warmes Wasser sprudeln hier pro Minute aus der Quelle. Bei so viel
Energie fragten wir uns, ob man diese nicht irgendwie fördern könnte. Habt ihr
eine nobelpreiswürdige Idee? Es tut uns leid, dass wir so viele Bilder reingetan
haben. Wir brachten es nicht übers Herz einige einfach nicht einzubringen. Es
war wirklich wunderschön. Wir fühlten uns wie auf einem anderen Planeten. So
etwas haben wir noch nie gesehen!
Leider
konnten wir kein Bild von oben machen. Hier ist ein Bild aus dem Internet, das
einen besseren Eindruck gibt.
Direkt
daneben gab es noch andere kleinere Quellen:
eigenartiger Schaum sammelt sich hier in
Herzform an
Und als
ob das nicht genug wäre für heute, fuhren wir Naturfreunde noch zum Old Faithful (der alte Getreue). Dieser
Geysir spuckt in Abständen von 1 bis 1,5 Stunden ganz schön viel Wasser und
Dampf in die Luft. Auch das war wieder ein faszinierendes und demütigendes
Erlebnis.
Abends
checkten wir in ein super Hotel mitten im Nirgendwo ein. Wir hatten ein kleines
hölzernes Häuschen nur für uns.
Meine
ersten Gedanken waren „oh, oh, Natur, Holz, undicht, Mücken, Insekten, Räude,
Schmutz, alt, unsicher“. Aber ich täuschte mich zum Glück gewaltig. Es war
alles sehr sauber, modern, neu, stabil, dicht, komfortabel und tierlos (bis auf
das Elentier). Wir fanden heraus, dass dieses Zimmer in der Nebensaison 250
Dollar/Nacht kostet. Wir haben keinen blassen wie das unsere billige Bustour
bezahlt hat. Muss auf jeden ein supergeiler Deal sein.
Endlich
führte ich die verspätete aber nötige Rasur meines sekundäres Geschlechtsorgans
durch. Morgen könnt ihr euch dann endlich wieder über weniger räudige,
bartfreie Bilder vom Ele freuen. Bis dahin.
Boaa hattet ihr den keine Angst euch zu verbrennen? Sieht so aus als könnte mein reinfallen :O!
AntwortenLöschenSchöös Krini
Die Rasur aller deiner Organe hättest du durch einen Sprung ins heiße Wasser erledigen können. Den Rest hätten die Extremophiles besorgt.
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