Mittwoch, 3. September 2014

Tag 19: Do, 28.08. - Niagarafälle (von Stefan)


Es war eine ruhige Nacht im Backpackers. Man muss sich immer wundern wie gut man trotz der Enge mit 11 Leuten in einem Zimmer schlafen kann. Zwar hatte Pippel auch heute Nacht wieder eine Englischstunde eingelegt, aber dafür hielt sich das Schnarchen der Mitbewohner in Grenzen.
Also waren alle ausgeschlafen und pünktlich fertig, als uns Kingtours direkt vor unserer Haustüre um 08:15h abholte.

Unser Bus war recht geräumig

Auf der Fahrt zu den Niagarafällen legten wir noch 9 Zwischenstopps ein:

-    Zwischenstopp 1: An einem Hubschrauberlandeplatz.  

Hier hätten wir einen Helirundflug über die Fälle buchen können. Obwohl wir alle in Geld schwimmen (und Horsti noch 2 Goldbarren aus der Federal Reserve mit sich rumschleppt) hatte keiner Lust dazu

-    Zwischenstopp 2: An der Pillitteri Estate Winery.

Hier kosteten wir verschieden Weine, bevor Horst es sich nicht nehmen ließ, für später 4 Pullen Weißen zu erwerben. Als Grundlage für die Weinprobe musste mangels Frühstück übrigens je 2 Oreos (double stuff) reichen



-    Zwischenstopp 3: In dem hübschen Örtchen Niagara-On-The-Lake am Südufer des Ontariosees.

Dort hatten wir endlich Zeit für ein kleines Frühstück


Der Ort ist bekannt für seine Blumenpracht und den berühmten George Bernard Shaw

Sofort erinnerten wir uns an eine Menge seiner Werke, schließlich sind wir ja gebildete Leute. Also wir diskutierten über ? und ?? und???. (Erst später fiel mir ein, dass der gute George ja den Wegweiser für die intelligente Frau zum Sozialismus und Kapitalismus geschrieben hatte. Ob wohl jemals eine angekommen ist?)

-    Zwischenstopp 4: An einer der kleinsten Kirchen Kanadas.

Hier soll man sich tatsächlich trauen lassen können

-    Zwischenstopp 5: An einem ersten erhöhtem Aussichtspunkt mit Blick auf den Niagara-River.


-    Zwischenstopp 6: Die Lewiston-Quennston-Bridge  

verbindet Kanada mit Amerika und wunderbarerweise auch Amerika mit Kanada. Der Niagara-River ist ja auch der Grenzfluss zwischen diesen niedlichen Staaten

-    Zwischenstopp 7: An der Floral Clock.  

Hier werden jedes Jahr 50 000 Pflänzchen neu gesetzt

Diese Sonnenuhr scheint etwas umständlich, ist dafür aber sehr genau

-    Zwischenstopp 8: An dem Wasserkraftwerk Sir Adam Beck Power Stations, der liegt auf der Ami-Seite


-    Zwischenstopp 9: An dem Whirlpool.

Hier strömen die Wassermassen (hier strömen die Stromschnellen hätte sich blöd angehört) in ein großes, natürliches Bassin 


und sorgen für Verwirbelungen und Schaumblasen wie in in Wawas Pool, wenn man Kreislaufen spielt und dabei)


Wegen der starke Strömung dort darf man nicht mit einem normalen Bötchen dort schippern oder gar schwimmen. Lediglich die PS-starken Jetboote...


... sind zugelassen.

Dann waren wie endlich am Ziel, den Niagarafällen! (Von Kanadiern lässig Neiägra' ausgesprochen).



Jeder hatte ja so seine Vorstellungen aus Erzählungen und Bilder, aber das muss man einfach selber gesehen habe. Grandios. Phänomenal. TIPP: Auf keinen Fall sollte man eine Bootsfahrt unter die Fälle verpassen.


Deshalb haben wir dieses Event kurzerhand für $20 p.P. (mit etwas Discount, weil Michael so süüüß ist) nachgebucht. Von der Straße am oberen Felsrand fuhren wir zunächst mit einem Aufzug zum Fluss runter, so schätzungsweise 40 Höhenmeter.

Man ist in der Nähe der Rainbow-Bridge

Dort bekamen wir rosa (!) Regencapes verpasst.


Hiermit sahen wir ungefähr so aus, wie Elke sich die gefürchteten und überall lauernden Ihr-wisst-schon-welche-Bakterien vorstellt.





Nachdem sich der gesamte Bakterienherd auf dem Schiff ausgebreitet hatte, legten wir auch schon ab. Angenehm am Rande: Keine Security-Checks.

Dies sind die Wasserfälle

Die Fahrt ging zuerst langsam auf den Fall auf amerikanischen Seite zu, der den außergewöhnlichen Namen American Falls trägt.

Kühle Luft, Wassertropfen in der Luft, dazu das donnern der herabstürzenden Wassermassen - schon hier waren alle fasziniert.


Keiner hatte gedacht, dass sich dies noch steigern ließ. Aber wenige Minuten später, als wir am kanadischen Wasserfall, dem Horseshoe (nicht: Horsts Schuh) ankamen, konnte man den Anblick nur mit gigantisch beschreiben. Das Boot hielt in der Mitte des Hufeisens ein paar Minuten an und das Getöse, die Wasserwände ringsum, die Gischt, die Lichtreflexe und die Regenbögen waren einzigartig.














Hier schien es, als raste eine riesige Monsterwelle auf uns zu. Wieder an Land mussten wir das Gesehene erst einmal verarbeiten. Dabei kam uns der Wein, den Horst-Werner vorausschauend eingekauft hatte, sehr zur Hilfe. Mit Blick vom Uferrand auf den amerikanischen Wasserfall verzehrten wir 2 Fläschchen Wein, etwas Brot, Käse und - damit es nicht zu europäisch wurde - natürlich Chips.

Offensichtlich zum Dank für unsere Anwesenheit zog eine Fliegerstaffel dann noch mehrere Runden in Formation über unsere Köpfe hinweg:




Nun musste die Angelegenheit natürlich auch aus einer weiteren Perspektive betrachtet werden.


Also begaben wir uns hoch zur Straße und dort bis zum Wasserfall. Auch von dort, an der Abbruchkante des Horseshoe, an der das Wasser abrupt hinunterfällt, ...

  

... war der Anblick unvergesslich!








selbst die Vögel freuen sich









Hier noch einige Infos zu den Wasserfällen:

Die Niagarafälle
sind Wasserfälle des Niagara-Flussesnan der Grenze zwischen dem US-amerikanischen Bundesstaat New York und der kanadischen Provinz Ontario. In der Sprache der Ureinwohner bedeutet Niagara „donnerndes Wasser“.
Die Wassermenge der Niagara Fälle beträgt bis zu 5,7 Mio. Liter in der Sekunde.
Das Wasser, das die Niagara-Fälle hinunterfließt, kommt von vier der fünf großen Seen: Erie, Huron, Michigan und Oberer See. Von den Fällen fließt das Wasser den Niagara River hinunter zum Ontariosee und dann in den Sankt-Lorenz-Strom, um schließlich in den Atlantik zu münden.
Ursprünglich flossen pro Stunde ca. 21 Milliarden Liter Wasser über die Niagarafälle. Heutzutage wird die Hälfte des Wassers jedoch zur Energiegewinnung von den USA und Kanada abgezweigt.
Die durchschnittliche Wassertiefe unterhalb der Niagarafälle beträgt etwa 52 Meter – das entspricht der Höhe der Steilwände der Niagara-Schlucht.
Fische wandern über die Fälle und etwa 90 % davon überleben. Experten glauben, dass der weiße Schaum des tosenden Wassers den Fall der Fische abfedert. In den 1800er Jahren waren die Niagarafälle fast vollständig zugefroren, nur ein kleines Rinnsal bahnte sich seinen Weg über die Klippen. Etwa 20% des Trinkwassers der USA passiert die Niagarafälle. Die Form der Niagarafälle ist aus Gletschern hervorgegangen.

Um 17 Uhr mussten wir die Rückreise antreten, aufgrund der Rushhour kamen wir hier und da in einen Stau, dafür brachte uns der busdriver aber um 19:30h wieder bis vor die Haustüre in der Chestnut St / Dundas St in Toronto (Anm.: der Kanadier verschluckt gerne -wie Detti auf der Kegelbahn- ein paar Konsonanten und sagt zu dieser Stadt so was wie ein genuscheltes Doronno).

Da wir diesen Tag quasi noch nichts zu uns genommen hatten, begaben wir uns zum Eaton Centre in die urban food Ebene. Wie die Amerikaner, so haben auch die Kanadier Spaß daran, riesige, teils unterirdische Malls zu bauen. Regelmäßig ist hiervon eine  komplette Etage fürs Essen vorgesehen. D.h. in der Mitte stehen dort Tische und Stühle für geschätzte 300 Personen. Ringsum sind die bekannten Fastfoodläden jeglicher Geschmacksrichtung aufgereiht, das dürften dort so etwa 20-30 verschiedene gewesen sein. Solchermaßen gesättigt fehlte nur noch das Eis-Tüpfelchen, natürlich bei DQ!. Gesagt-getan-gesättigt, um nicht zu sagen: voll gefressen!
Auf dem kurzen Rückweg zum Backpackers legten wir noch einen kurzen Stopp auf dem Yonge-Dundas-Square ein und beobachteten Straßenkünstler, -musikanten und Werbescreens. Tatsächlich sieht dieser Platz bei Nacht so aus wie der Timesquare in Kleinversion.

Zufrieden am Ende eines langen und beeindruckenden Tages erreichten wir unser inzwischen liebgewonnenes (?) Backpackers.

1 Kommentar:

  1. bin noch ganz hin und weg von den pinken regencapes... die fahrt mit der "maid of the mist" ist mega!

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