Donnerstag, 11. September 2014

MIB, Double Degree, Orientation Day, Erklärungseintrag

Hi ihr Streber!

Ich glaube, wir sollten mal erklären, warum wir überhaupt in Kanada sind. Nämlich nicht, wie man den letzten 20 Blogeinträgen nach vermuten könnte, zum Reisen und Spaß haben, sondern um zu Studieren. Dienstag ging der Ernst des Lebens wieder los. Lest diesen Eintrag nur, wenn ihr wirklich an unserem Studium hier interessiert seid. Könnte langweilig werden.



Nachdem wir im Sommer offiziell unseren Bachelor of Science in International Business (Schwerpunkt: Supply Chain Management) an der Maastricht University abgeschlossen haben, machen wir jetzt hier in Queen's den Master of International Business (MIB) und in Maastricht voraussichtlich Master of International Business Supply Chain Management Graduate Option Free Master. Hört sich toll an, oder? Ist es auch! Wir lieben es!

F: Sara und Michi, wieso macht ihr eigentlich alles zusammen? Wie seid ihr überhaupt beide in dieses Programm aufgenommen worden?

A (kurz): Wir haben die gleichen Interessen und unglaubliches Glück gehabt (bzw. Hilfe von oben bekommen). 

A (lang): Wenn man als Maastricht Student den Double Degree (=Doppelabschluss) machen möchte, muss man sich schon früh dafür entscheiden. In Maastricht ist es vorgeschrieben, dass die International Business Studenten im dritten Jahr ins Auslandssemester gehen. Die Leute, die Double Master's Degree in Queen's machen möchten, müssen ihren Bacheloraustausch auch in Queen's machen. Nach dem ersten Jahr des Bachelors werden alle Studenten aus dem Studiengang (bei uns ca. 500) den Noten nach geranked. Nach diesem Ranking geht dann die Verteilung der Austauschplätze, z.B. Nr. 1 hat die erste Wahl, Nr. 2 die zweite Wahl, Nr. n die n-te Wahl auf eine Partneruni. Für Queen's Double Degree gibt es jedes Jahr fünf Plätze in Maastricht. Von Anfang an wollten Michael und ich unbedingt in dieses Programm reinkommen. Die Chance, dass wir zwei dieser fünf Plätze bekommen war allerdings sehr klein. Wir  mussten ja nicht nur gut im Ranking sein, sondern auch noch notenmäßig relativ nah beieinander liegen, damit wir beide gehen können. Ihr könnt euch also vorstellen, wie wir gerastet sind, als die Zuteilung der Plätze endlich online war und wir gesehen haben, dass wir Plätze 1 und 4 der Double Degree Queen's bekommen hatten! (In der Nacht im Mai 2013, hat unsere liebe Freundin Kathrin, die uns auch schon in Kingston besucht hat, bei uns in Maastricht geschlafen. Wir sind völlig bekloppt auf sie drauf in ihr Bett gesprungen, als wir es erfahren haben.)




F: Und was ist das jetzt für ein toller Double Degree?

A: Das kooperative Programm zwischen Queen's und Maastricht University ermöglicht es uns, zwei Masterabschlüsse in 14 Monaten zu erlangen. Dafür müssen wir das erste Semester (September bis Dezember) in Queen's verbringen, das zweite Semester (Januar bis Juni) in Maastricht, im Sommer (Juli und August) ein Queen's-Gruppen-Consulting-Project bearbeiten und schließlich (September bis Oktober) unsere Maastrichter Masterthese schreiben. 

Einige unserer Mitstudenten des MIB Programs machen aber auch nur einen Master (Single Degree). Diese bleiben ein Jahr in Queen's oder haben ein Austauschsemester an einer Uni, von der sie aber keinen Abschluss bekommen. Andere Double Degree Studenten bekommen zwar zwei Abschlüsse, müssen dafür aber auch zwei Jahre studieren (1 Jahr in Queen's, 1 Jahr woanders).

Da wir eine Menge Extrakurse im Vergleich zu den Single Degree Studenten belegen müssen und sich die Unis die Kurse gegenseitig anerkennen, haben wir dann Ende nächsten Jahres die Masterabschlüsse von beiden Unis. Dann fangen wir hoffentlich auch endlich mal an zu arbeiten.


+


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QSB & SBE ganz stolz: Beide haben die Triple Crown Accreditation 
(nur 1% der Business Schulen weltweit haben alle 3 Akkreditierungen)

So. Dienstag hatten wir also unseren ersten Tag als Master-, oder hier genannt Graduate-Students. Wir wurden alle in einen großen Raum eingeladen und von unserem verantwortlichen Team und dem Direktor der Queen's School of Business (QSB) begrüßt. Dort waren wir erst einmal beeindruckt von der Vielfalt der Studenten. Alle sind richtig nett und mega motiviert für ihren Master. Master (in Business) ist in Nordamerika noch nicht so verbreitet; die meisten gehen hier direkt nach dem Bachelor arbeiten und machen vielleicht später einen MBA.

Den Vormittag über wurden wir verschiedenen Leute und Organisationen vorgestellt, unter anderem dem Business-Career-Center (BCC). Bemerkenswert ist, dass wir ein relativ kleiner Studiengang sind und das verantwortliche Team und fast alle unsere Professoren uns schon kennen (weil sie unseren Bewerbungsprozess verfolgt haben (die meisten mussten sich mit Interview usw. bewerben) oder weil wir "the couple" sind). So werden wir uns nachher bestimmt alle kennen und Freunde sein. 

Mit meinem über die Uni kostenlosen Microsoft Office erstellte SmartArt

Später wurden wir noch in unsere Teams eingeteilt, mit denen wir das ganze Jahr in fast jedem Kurs arbeiten werden. Michael und ich sind natürlich nicht in einem Team (auf unterschiedliche Zusammensetzung (Leute aus verschiedenen Ländern) wird stets geachtet!), aber wir sind beide sehr zufrieden. Zum Mittag gab es ein Barbecue vor unserer Fakultät, bei dem wir uns Hotdogs und Burger schmecken ließen und leider keine Fotos machten. Danach wurden wir über den Campus geführt und entdeckten unseren privaten MIB Korridor mit ganz vielen Study Rooms und einer fetten Kopiermaschine, mit der wir umsonst drucken können! Übrigens bekommen wir dieses Semester auch alle unsere Bücher und Unterlagen umsonst! Wir werden hier behandelt wie VIPs.

F: Wie bezahlt ihr das Programm eigentlich? Die Studiengebühren in Kanada sind doch sicher mega hoch, oder?

A: Hier können wir noch eine glückliche Meldung geben: Da wir aus Maastricht kommen, müssen wir (zum Glück!!!) nur die Studiengebühren für Maastricht zahlen (<2,000€/Jahr). Das ist mega günstig, da das MIB Programm für Kanadier ca. CAD 45,000 (= ca. 31,000€) und für Ausländer, die sich über Queen's anmelden, ca. CAD 65,000 (= ca. 45,000€) kostet. In diesen Studiengebühren stecken dann halt die für uns so tollen Extras: Eigene Studienräume, Microsoft Office, Unterrichtsmaterialien, Drucken, Busticket, Fitnessstudio, ... 

Nachdem die Willkommensveranstaltung vorüber war, hatten wir direkt noch ein bisschen Disziplin übrig (und noch keine Hausaufgaben) und gingen ins Fitti. Hier überlegten wir uns, nicht nur, wie letztes Semester, ein Schließfach in der Umkleide zu mieten, sondern auch noch für monatliche CAD 5 zusätzlich den Wäscheservice zu buchen. Was das bedeutet? Dass man bei jedem Besuch ein frisches T-Shirt, Hose, Socken und Handtuch bekommt. Wenn man dann also Schuhe und Duschzeug im Spind lässt, muss man eigentlich nichts (nur Unterwäsche) mit sich herumschleppen und kann ganz spontan entscheiden Sport zu machen. Außerdem spart man sich eine Menge Waschen. Wenn wir schon so VIPs sind dieses Jahr, dachten wir, gönnen wir uns das auch noch. So sehen wir jetzt also jeden Tag im Fitti aus:



Und hier präsentiere ich - tadaa - meinen Spind. 

Die drei Sachen in der rechten, unteren Ecke bleiben nicht über Nacht drin:
Trinkflasche, Kopfhörer, Student Card


Eigentlich wollte ich in diesem Eintrag noch viel mehr über die letzte Woche schreiben. Aber ich hab viel mehr geschrieben, als ich dachte und muss jetzt leider schon wieder schnell schlafen. Daher werde ich versuchen, morgen noch einen Post mit dem weiteren Verlauf der Woche hochzuschicken.

Grüßt euch und viele Grüße vom Michael!!!

Sara

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