letzter Unitag, Mufasa, O.C., Weinexen, Abschied, Nutella, Happy Birthday, mein Beileid, willkommen, Drachenjagen, Sushi, Noah, 23kg

Hallo Wolfgang Schäuble und alle anderen,

Unser Austauschsemester ist leider schon zu Ende. Während die meisten anderen Austauschschüler noch bis Ende April bleiben, sind wir jetzt schon fertig, da wir nur Kurse gewählt haben, die keine Klausuren haben. Aus diesem Grund dürfen wir jetzt schon abzichen. Da wir jetzt weg sind, frag ich mich verständlicherweise, wer von nun an hier in der Uni alles regelt:

Mufasa überblickt sein geweihtes Land 

Bevor wir allerdings in etwas mehr als zwei Monaten nach Hause fliegen, schieben wir noch eine kleine Hochzeitsreise an der Westküste der USA ein/vor. Wir fliegen also heute nach Kalifornien. Ich bin total aufgewühlt, aufgeregt und kirre, weil ich noch nie in Kalifornien war. Dank O.C. California habe ich mir aber schon ein Bild gemacht: ich stelle mir aber vor, dass es dort nur hübsche, reiche Menschen gibt, alle total weiße Zähne haben, niemand eine Brille trägt (außer aus Hippstergründen), alle immer Affären haben, die immer auffliegen, und alle Drama lieben. Ich lass mich mal überraschen.

Jetzt muss ich aber erst einmal unseren letzten Tag in Kanada beschreiben: das Wetter hat sich verbessert und es gibt kaum noch Schnee. So kurz vor unserer Abreise empfinden wir das als eine Beleidigung und wollen aus Trotz, dass es bis September, wenn wir für unseren Master wiederkommen, durchschneit.

Donnerstag war einer der witzigsten Tage. Um 16:00 Uhr beendeten wir die letzte Unterrichtsstunde unseres Bachelors mit einer Präsentation. Unmittelbar danach gab es eine kleine Abschlussfeier für die Austauschstudenten mit Pizza! Unmittelbar danach waren wir bei Darren und Tara zum Essen eingeladen. Wie immer lecker! Dies war das zweite Mahl, und das dritte folgte zugleich. Unmittelbar danach sind wir nämlich in eine Bar gegangen. Ihr habt richtig gelesen. Unser Professor hat uns nämlich in eine Bar eingeladen, die er selbst besitzt. Wir  ließen uns natürlich die teuersten Weine kommen und quatschten ein bisschen übers Leben und seine Karriere bei der NHL. Zu Essen gab es Nachos mit Käse und Salsa und die offiziell besten Chickenwings der Stadt. Solch ein netter Professor. Vor ein paar Wochen lud uns ein anderer Professor zu sich nach Hause zum Abendessen ein und jetzt lädt uns einer in seine Bar ein und gibt uns alles aus. Supergeil!

Da wir keine Klausuren haben, mussten wir in den letzten Tagen viele Aufsätze schreiben und Präsentationen halten. Mittlerweile sind wir richtig gut geworden, wenn es darum geht sich sinnlos etwas aus den Fingern zu ziehen. Jetzt ist es zum Glück vorbei und wir sind endlich komplett mit dem Bachelor fertig.

Gestern sind wir aus unserem alten Apartment ausgezogen. Kurz vor dem Abschied haben wir noch die Schwester unseres Mitbewohners kennengelernt, die uns fragte, ob es in Deutschland auch Unis gebe. Hier ist unser Abschiedsbild:

Wir legten eine letzte, traurige Cola light – Toastbrot – Nutella – Session ein.

Nur als wir uns von den Katzen verabschieden mussten, konnte Sara die Kullertränen nicht mehr zurückhalten und schluchzte mit Tier 1 und Tier 2 um die Wette. Wer soll uns jetzt jeden Morgen sanft wecken und unsere Atemwege mit süßen Haaren verwöhnen? Apropos, diese Woche haben unsere Mitbewohner den ersten Geburtstag der kleinen Schnuckelchen gefeiert. Die haben doch tatsächlich den Katzen einen Kuchen gebacken und haben sie auf dem Tisch essen lassen! 

Gleichzeitig war dieser Tag aber auch mit Trauer gefüllt, denn genau vor einem Jahr hatte die vorige Katze unsere Mitbewohner verlassen.

Unsere Unisachen, unser Bett und unsere komplette Wintergarnitur haben wir bei unseren neuen, sehr netten Mitbewohnern abgeladen. Zum Glück sind wir dank Sara auch für den nächsten Winter mit 184757 Schals/Tücher, 345 Handschuhen und 43 Mützen gut ausgestattet. Wir haben also jetzt schon unser Zimmer eingeräumt, obwohl wir dort erst im September einziehen werden. Dies ist das Zimmer:

  

Die Kinder sind echt süß und wir sind sehr froh, solch eine tolle Wohnung mit 5 Minuten Fußweg zur Uni und mit sehr, sehr netten Mitbewohnern ergattert zu haben.

Sara und Sebbi sind jetzt schon Drachenjäger-Partner geworden.

Die Strategie wird besprochen...

Waffen werden vorbereitet...

Drachen werden gejagt!

Nachdem wir unsere Sachen in die neue Wohnung gebracht hatten, hat Sara mit Tara gekocht, war im Fitnessstudio und hat eine Runde gebügelt. Währenddessen war ich mit ein paar Freunden All-You-Can-Eat-Sushiessen. Ich weiß, was ihr jetzt denkt: Wenn man schon All-You-Can-Eat macht, dann sollte man es nicht mit Sushi verschwenden. Ich bin zwar nicht der Ober-Sushi-Freak, dafür hat es mir aber sehr gemundet. Ich merkte anfangs, dass mein Magen mir nach den ersten rohen Fichstückchen einen fragwürdigen Blick zuwarf. Als Entschuldigung versuchte ich es mit frittierten Fleischstückchen wiedergutzumachen.

Es war schon ein neues Erlebnis für mich. Mir fiel auf, dass bei Chinesen Service oftmals nicht grad groß geschrieben wird. Einer bei uns hat die ganze Zeit für alle bestellt. 80 „Stücke“ auf einmal. Vieles anfangs bestellte, kam erst 2 Stunden später an. Außerdem schien es normal zu sein, dass uns nicht alles, was wir bestellt hatten, an den Tisch gebracht wurde. Deswegen haben wir extra mehr bestellt, als wir essen wollten. Da die sparen wollen, bringen die nur die Speisen, die nicht so teuer sind. Was ist das denn?! Spätestens dann fühlte ich mich als strukturierter Deutscher etwas verwirrt und unwohl. Insgesamt war es aber ein super Abend, der nach einem anschließenden Kinofilm beendet wurde.

Obwohl sich bei diesem Film zwar die ein oder andere künstlerische Freiheit genommen und der Handlungsablauf etwas verwestlicht wurde, um an das Mainstream Publikum zu appellieren, war er dennoch ganz ok. 

Die erste Nacht in unserem neuen Apartment war kurz, denn es ging schon früh morgens zum Flughafen.

 

Travel like a boss!

Momentan warten wir am Gate F63 aufs Boarding. Wir nehmen uns vor in nächster Zeit mehrere Einträge zu verfassen, da wir viel unternehmen werden.

Macht es gut ihr süßen Leser.