Mittwoch, 30. April 2014

Grundschultreffen in Long Beach

Hallo ihr Niedlichen!!!

An der Begrüßung könnt ihr bestimmt schon erkennen, wer die Blogeinträge schreibt, oder? Wie geht’s euch? Osterferien vorbei? Alle gesund?

Wir möchten euch heute von unserem sehr lustigen gestrigen Tag berichten. Aber dafür erstmal eine kurze Einleitung: Vor über einem Jahr saß ich gerade so in Maastricht in der Uni am PC und habe Facebook gecheckt. Michael und ich träumten zwar schon vom Double-Degree und Austausch in Kanada, aber die Chance, dass wir beide den Platz bekommen, war noch sehr, sehr klein. Da erreichte mich eine Nachricht von einem alten Klassenkameraden aus der Grundschule: Sven. Ich glaube, dass wir uns seit dem Konfirmandenunterricht nicht mehr gesehen haben.

Sven hatte damals unseren Reiseblog von der 2012 USA Reise gesehen und erzählte mir, dass er vor hätte zwei Auslandssemester in Kalifornien zu machen. Wir schrieben ein bisschen darüber, wie geil doch Amerika ist und dass Michael und ich gerne nach Kanada gehen würden. Er späßelte und schrieb, dass wir ihn doch in Kalifornien besuchen kommen könnten, wenn wir es irgendwie hinkriegen in Amerika Auslandssemester zu machen und danach zu Reisen. Ja ja, dachte ich mir, das wird bestimmt was. Ein Jahr später im Januar erreichte mich die Nachricht „Viele Grüße aus Long Beach. Wir haben 22°C“, worauf ich nur antworten konnte: „Viele Grüße aus Kingston. Wir haben -22°C.“


Und schließlich, gestern, den 28.04.2014, Krinas  Geburtstag, kam es, dass sich zwei verschmitzte Alferzhagener mit ihren Partnern in Long Beach, Kalifornien, nach ca. zehn Jahren das erste Mal wieder trafen. GGS Marienhagen Reunion in Long Beach. Sven studiert, genauso wie wir, Business in Holland (Amsterdam) und hat sein vorgeschriebenes Auslandssemester geschickt auf zwei Semester und ein Praktikum in Kalifornien verlängert (=1,5 Jahre). Vor zwei Jahren in Amsterdam hatte er eine Amerikanerin aus Long Beach kennengelernt, sich verliebt und entschieden, nach Kalifornien zu ziehen. Wie unwahrscheinlich, dass alles so klappt, wie man sich das wünscht! Aber wie diese Story und auch Michaels und meine Geschichte mit Kanada zeigen: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Naja, um es realistischer zu sagen: Wo ein Wille, viel Research, ganz viel Planung, Verhandlungen, Fragen, Telefonieren, Organisieren, Denken, Beten, Bangen, aber nie Aufgeben ist, da ist auch ein Weg.

Von unserem Quartier auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums brachen wir also auf nach Long Beach, einem netten, am Strand liegenden Teil von Los Angeles. Fast direkt am Strand wohnen sie: Sven und seine Freundin Mallory. In einer richtig schönen Gegend. Beide studieren an der California State University Long Beach und machen ihren Bachelor in Business. Da hatten wir direkt mal ein paar Gesprächsthemen und das ganze Frühstück über, was wir zusammen in einem kleinen, aber berühmten und richtig leckeren Café eingenommen haben, haben wir sie ausgefragt über ihr interessantes Leben. Die ganze Zeit über konnten wir es nicht richtig glauben, dass gerade wir, die früher gar nichts miteinander zu tun hatten, uns hier wieder treffen. Sonst noch irgendwer aus der Grundschule in Kalifornien? Meldet euch! ;-)

Nach dem Essen sind wir dann einfach in ihr Auto gestiegen und haben uns von ihnen herumführen lassen. So eine schöne Gegend hier! Wir können gut verstehen, warum Sven nach dem Bachelor hier bleiben will und sich gerade bemüht, eine Greencard zu bekommen. Vielleicht wohnen wir ja später auch mal hier, dann könnten unsere Kinder auch zusammen in die Grundschule gehen, hihi.






Im Hafen von Long Beach liegt seit einigen Jahren die Queen Mary, ein früher sehr berühmtes Kreuzfahrtschiff der Cunard Line (haben wir mal einen Business Case drüber gemacht ;-)). Sie war von 1936 bis 1967 auf den Weltmeeren unterwegs und wurde sogar zwischenzeitlich als Truppenschiff im zweiten Weltkrieg umfunktioniert. Heute befinden sich in ihr ein Museum und ein Hotel. Wir sind nicht hinein gegangen, da die günstigste Eintrittsmöglichkeit schon $26 pro Person gekostet hätte.



Habt ihr den Film "nur noch 60 Sekunden" gesehen? Die Hauptfigur versucht darin in drei Tagen 50 Autos zu klauen. In dem Film gibt es eine Auto-Sprung Szene auf einer Brücke. Zur Erinnerung:

Quelle: Youtube

Diese Brücke heißt Vincent Thomas Bridge und befindet sich zwischen Long Beach und San Pedro. Da bot es sich natürlich an, mal drüber zu fahren. Andere Filme, die auf dieser Brücke gedreht wurden, sind  "Drei Engel für Charlie", "Leben und Sterben in LA" und "Shelter".






Ein weiteres Highlight war die Tour in die - wie wir sie nennen - „verbotene Stadt“. Die Lost Sunken City of San Pedro. San Pedro ist ein Nachbarort von Long Beach und hier gab es vor vielen Jahren mal einen Erdrutsch, bei dem ganz viele Häuser, die auf den Klippen standen, ins Wasser gerutscht sind. Das ganze Gebiet ist heute abgesperrt, damit man nicht abrutscht und auch die Klippen herunter fällt. Aber über die Jahre haben sich ganz viele freche Graffiti Künstler ein Loch unter dem Zaun her gegraben und die alten Ruinen mit bunten Kunstwerken besprüht. Auch wenn es auf den Fotos nicht so zur Geltung kommt, war der Eindruck einfach wunderschön. Und das Gefühl, illegal erst über eine Mauer und dann unter einem Zaun her zu huschen, hat es natürlich noch spannender gemacht. Hie und da sind wir manchmal halt krasse Draufgänger  ;-)






Nach der verbotenen Stadt sind wir noch zu einem Aussichtspunkt gefahren, von dem aus man einen netten Blick über Long Beach und den Containerhafen von Long Beach/Los Angeles hat. Dieser Hafen ist der größte Containerhafen Nordamerikas.


Die beiden sind am Flirten ;-)

Nach der schönen Aussicht sind wir mal an den Strand gefahren und haben ein Eis gegessen. Alles in der Nähe, von Svens und Mallorys Wohnung. Was für ein Leben!





Am späten Nachmittag musste Sven noch in die Uni fahren und ein Paper abgeben. Er und seine Freundin haben uns noch ihren riesigen Campus gezeigt, der auch "The Beach" genannt wird. Auf dem Weg dahin kamen wir noch an einigen netten Orten vorbei.





Abends haben wir uns noch einen mega leckeren Cocktail mit Vodka, einem Erdbeerlikör und Limonade gemacht und uns an den Strand gesetzt (ca. 30m vom Apartment entfernt), um den Sonnenuntergang anzugucken. Wie in Kalifornien nicht anders zu erwarten, war das ein wunderschöner Anblick. Danach haben wir noch auf ihrer Leinwand einen meiner Lieblingsfilme geguckt: Die Bourne Verschwörung. Damit war der Tag perfekt und wir sind glücklich schlafen gegangen. Zur Abwechslung tat es auch mal gut, nicht im Auto zu schlafen. Gute Nacht!







P.S. falls jemand den Schauspieler aus dem o.g. Film, Nur noch 60 Sekunden, nicht kennt: es ist


(kleiner Hinweis auf den Inhalt des nächsten Blogeintrags)




Dienstag, 29. April 2014

Beaches, Beaches, Beaches und Pelikankacke


Hallo Debbie Mathers und alle anderen,

gestern Morgen um halb sieben wachten wir auf dem Walmart Parkplatz der Stadt Oceanside auf. Jetzt erstmal schnell Pipi machen und dann Abfahrt! Wir fuhren an den 1888 gebauten Oceanside Pier.



Mit knapp 600 m ist er einer der längsten hölzernen Piers der Westküste. Außerdem lieferte er für uns eine sehr gute Joggingbahn. Wir liefen also den Strand und den Pier entlang und beobachteten Angler und Pelikane, die scheinbar ungestört miteinander auskamen. Diese Pelikane sind echt riesige Tiere und bis zu dem Zeitpunkt war mein persönliches Verhältnis zu ihnen noch im Reinen, was sich später ändern sollte...






Natürlich duschten wir wieder mithilfe der kalten Strandduschen. Danach fuhren wir nach San Clemente. Dort gingen wir in den 10:00 Uhr Gottesdienst von Saddleback. Diese Kirche wurde vom weltberühmten Pastor Rick Warren gegründet und ist nur eine der elf Locations. Wie bei Tim Keller damals in New York wussten wir nicht, ob Rick in dieser Kirche oder in einer der zehn anderen predigen würde. Er predigte in einer anderen Kirche und wir sahen das Video. Wie erwartet war es ein exzellenter Gottesdienst. Außerdem gab es dort die besten Toiletten, die ich je in den USA gesehen hab und noch besser, die leckersten Burritos, die ich je gegessen hab.


Die Reise ging für uns weiter. Wir setzten uns als Tagesziel drei bekannte Strände zu besichtigen: Laguna Beach, Newport Beach und Huntington Beach. Wir fuhren also am Highway 1 (Surfer Highway), der direkt an der Küste entlang führt. Einige Strände kann man also sogar schon von der Straße begutachten. Als erstes hielten wir also am Laguna Beach an.


Hier in der Nähe sollten auch die tide pools (Gezeitentümpel) zu finden sein. Unsere Suche involvierte mehrere Einheimische, ein Navi, unsere vereinten kognitiven Fähigkeiten und viel Zeit. Je mehr Zeit verstrich, desto größer wurden die Erwartungen an diese tide pools. Irgendwann waren wir endlich da.

Auf der Suche nach tide pools; das war der falsche Teil des Hafens

Glücklicherweise herrschte gerade Ebbe, was ein wichtiger Faktor ist. Das Wasser muss nämlich zurückgehen, damit am Strand kleine Pools entstehen können, in denen Meerestiere zu beobachten sind. Das ist die ganze Magie der tide pools. Wir haben gelesen, dass „unter anderem seltene Lebewesen wie Breitfußschnecken, Rote Seeigel und Seegurken zu sehen“ sind. Naja, so toll war es dann doch nicht. Wir gingen den von Felsen übersäten Strand entlang und konnten lediglich kleine Krebse entdecken.




Etwas enttäucht, aber immer noch fröhlich, schritten wir über die Felsenformation zurück zum Auto.


Unnötigerweise musste mir ein über uns kreisender Pelikan auf den Arm scheißen. (Verzeiht bitte den Ausdruck, aber es ist das treffendste Wort für diese Situation).


Zwei Treffer: Ärmel und Arm         

Sara schien fast empörter als ich und beschwerte sich wie so oft über die Tierwelt und die Angewohnheiten derer Mitglieder ihre Nr. 2 in Bewegung zu machen. Dies löste eine elaborierte Diskussion über Tiere und Aa aus. 

Wir fuhren weiter den Highway 1 entlang und hielten am Newport Beach an.





In Newport Beach spielt auch O.C. California. (Dementsprechend ist vielleicht etwas überflüssig zu erwähnen, dass wir mittlerweile in Orange County angekommen sind.) Dies scheint hier eine sehr, sehr reiche Gegend zu sein. Ich glaube nicht, dass ich schon mal so viele Lamborghini, Ferrari, Porsche, Kia Rio, Bugatti und sogar Audi R8 auf einmal gesehen habe. Als wir einmal einen Zwischenstopp an einem Saftladen machten, weil Saras „größter Wunsch“ war einen frisch gepressten O-Saft zu trinken, parkten wir neben einem Maserati. Bei einem Preis von $9 für ein Glas O-Saft hoben wir allerdings (trotz größtem Wunsch) den mentalen Mittelfinger.

Zu guter Letzt hielten wir an Huntington Beach. Dies ist das Byron Bay Australiens oder das Oberbantenberg Deutschlands; es ist der Surfer Beach der USA.


Wenn ihr das nächste mal in Hollister seid und es mal wieder so richtig dunkel ist (vielleicht wegen einer Gleitschirmfliegerfinsternis), dann äugt doch mal auf die Bildschirme auf denen Surfervideos gezeigt werden. Der Strand, den ihr da seht, ist Huntington Beach.

Hier in der Nähe haben wir uns auch auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrum für die Nacht niedergelassen. Ein anderer freundlicher im Auto schlafender Kollege gab uns diesen Tipp.

Bis bald.
Sara und Michael


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Ein junges Ehepaar, das Reisen liebt! Als Erinnerung für uns und als Update für unsere lieben Familien und Freunde schreiben wir gerne Blogeinträge über unsere Reisen. Wir freuen uns, wenn euch die Blogs gefallen!