Hallo ihr Niedlichen!!!
An der Begrüßung könnt ihr bestimmt schon erkennen, wer die
Blogeinträge schreibt, oder? Wie geht’s euch? Osterferien vorbei? Alle gesund?
Wir möchten euch heute von unserem sehr lustigen gestrigen
Tag berichten. Aber dafür erstmal eine kurze Einleitung: Vor über einem Jahr
saß ich gerade so in Maastricht in der Uni am PC und habe Facebook gecheckt.
Michael und ich träumten zwar schon vom Double-Degree und Austausch in Kanada, aber
die Chance, dass wir beide den Platz bekommen, war noch sehr, sehr klein. Da
erreichte mich eine Nachricht von einem alten Klassenkameraden aus der
Grundschule: Sven. Ich glaube, dass wir uns seit dem Konfirmandenunterricht
nicht mehr gesehen haben.
Sven hatte damals unseren Reiseblog von der 2012 USA Reise
gesehen und erzählte mir, dass er vor hätte zwei Auslandssemester in
Kalifornien zu machen. Wir schrieben ein bisschen darüber, wie geil doch
Amerika ist und dass Michael und ich gerne nach Kanada gehen würden. Er
späßelte und schrieb, dass wir ihn doch in Kalifornien besuchen kommen könnten,
wenn wir es irgendwie hinkriegen in Amerika Auslandssemester zu machen und
danach zu Reisen. Ja ja, dachte ich mir, das wird bestimmt was. Ein Jahr später
im Januar erreichte mich die Nachricht „Viele Grüße aus Long Beach. Wir haben
22°C“, worauf ich nur antworten konnte: „Viele Grüße aus Kingston. Wir haben
-22°C.“
Und schließlich, gestern, den 28.04.2014, Krinas Geburtstag, kam es, dass sich zwei
verschmitzte Alferzhagener mit ihren Partnern in Long Beach, Kalifornien, nach
ca. zehn Jahren das erste Mal wieder trafen. GGS Marienhagen Reunion in Long
Beach. Sven studiert, genauso wie wir, Business in Holland (Amsterdam) und hat
sein vorgeschriebenes Auslandssemester geschickt auf zwei Semester und ein
Praktikum in Kalifornien verlängert (=1,5 Jahre). Vor zwei Jahren in Amsterdam
hatte er eine Amerikanerin aus Long Beach kennengelernt, sich verliebt und
entschieden, nach Kalifornien zu ziehen. Wie unwahrscheinlich, dass alles so
klappt, wie man sich das wünscht! Aber wie diese Story und auch Michaels und
meine Geschichte mit Kanada zeigen: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Naja,
um es realistischer zu sagen: Wo ein Wille, viel Research, ganz viel Planung,
Verhandlungen, Fragen, Telefonieren, Organisieren, Denken, Beten, Bangen, aber
nie Aufgeben ist, da ist auch ein Weg.
Von unserem Quartier auf dem Parkplatz eines
Einkaufszentrums brachen wir also auf nach Long Beach, einem netten, am Strand
liegenden Teil von Los Angeles. Fast direkt am Strand wohnen sie: Sven und
seine Freundin Mallory. In einer richtig schönen Gegend. Beide studieren an der
California State University Long Beach und machen ihren Bachelor in Business.
Da hatten wir direkt mal ein paar Gesprächsthemen und das ganze Frühstück über,
was wir zusammen in einem kleinen, aber berühmten und richtig leckeren Café
eingenommen haben, haben wir sie ausgefragt über ihr interessantes Leben. Die
ganze Zeit über konnten wir es nicht richtig glauben, dass gerade wir, die
früher gar nichts miteinander zu tun hatten, uns hier wieder treffen. Sonst
noch irgendwer aus der Grundschule in Kalifornien? Meldet euch! ;-)
Nach dem Essen sind wir dann einfach in ihr Auto gestiegen
und haben uns von ihnen herumführen lassen. So eine schöne Gegend hier! Wir
können gut verstehen, warum Sven nach dem Bachelor hier bleiben will und sich
gerade bemüht, eine Greencard zu bekommen. Vielleicht wohnen wir ja später auch
mal hier, dann könnten unsere Kinder auch zusammen in die Grundschule gehen,
hihi.
Habt ihr den Film "nur noch 60 Sekunden" gesehen? Die Hauptfigur versucht darin in drei Tagen 50 Autos zu klauen. In dem Film gibt es eine Auto-Sprung Szene auf einer Brücke. Zur Erinnerung:
Quelle: Youtube
Diese Brücke heißt Vincent Thomas Bridge und befindet sich zwischen Long Beach und San Pedro. Da bot es sich natürlich an, mal drüber zu fahren. Andere Filme, die auf dieser Brücke gedreht wurden, sind "Drei Engel für Charlie", "Leben und Sterben in LA" und "Shelter".
Ein weiteres Highlight war die Tour in die - wie wir sie nennen -
„verbotene Stadt“. Die Lost Sunken City of San Pedro. San Pedro ist ein
Nachbarort von Long Beach und hier gab es vor vielen Jahren mal einen
Erdrutsch, bei dem ganz viele Häuser, die auf den Klippen standen, ins Wasser
gerutscht sind. Das ganze Gebiet ist heute abgesperrt, damit man nicht
abrutscht und auch die Klippen herunter fällt. Aber über die Jahre haben sich
ganz viele freche Graffiti Künstler ein Loch unter dem Zaun her gegraben und
die alten Ruinen mit bunten Kunstwerken besprüht. Auch wenn es auf den Fotos
nicht so zur Geltung kommt, war der Eindruck einfach wunderschön. Und das
Gefühl, illegal erst über eine Mauer und dann unter einem Zaun her zu huschen,
hat es natürlich noch spannender gemacht. Hie und da sind wir manchmal halt
krasse Draufgänger ;-)
Nach der verbotenen Stadt sind wir noch zu einem Aussichtspunkt gefahren, von dem aus man einen netten Blick über Long Beach und den Containerhafen von Long Beach/Los Angeles hat. Dieser Hafen ist der größte Containerhafen Nordamerikas.
Die beiden sind am Flirten ;-)
Nach der schönen Aussicht sind wir mal an den Strand gefahren und haben ein Eis gegessen. Alles in der Nähe, von Svens und Mallorys Wohnung. Was für ein Leben!
Am späten Nachmittag musste Sven noch in die Uni fahren und ein Paper abgeben. Er und seine Freundin haben uns noch ihren riesigen Campus gezeigt, der auch "The Beach" genannt wird. Auf dem Weg dahin kamen wir noch an einigen netten Orten vorbei.
Abends haben wir uns noch einen mega leckeren Cocktail mit
Vodka, einem Erdbeerlikör und Limonade gemacht und uns an den Strand gesetzt
(ca. 30m vom Apartment entfernt), um den Sonnenuntergang anzugucken. Wie in
Kalifornien nicht anders zu erwarten, war das ein wunderschöner Anblick. Danach
haben wir noch auf ihrer Leinwand einen meiner Lieblingsfilme geguckt: Die Bourne Verschwörung. Damit war der
Tag perfekt und wir sind glücklich schlafen gegangen. Zur Abwechslung tat es
auch mal gut, nicht im Auto zu schlafen. Gute Nacht!
P.S. falls jemand den Schauspieler aus dem o.g. Film, Nur noch 60 Sekunden, nicht kennt: es ist
(kleiner Hinweis auf den Inhalt des nächsten Blogeintrags)