Dienstag, 7. Oktober 2014

Niagarafälle, klassische Residenz


Liebe Menschheit,

die letzten zwei Tage haben wir mit Anna und Mirco in Toronto verbracht. Nun wurde es Zeit Abschied zu nehmen. Dies war mit Abstand der leichteste Abschied nach einer gemeinsamen Reiseaktion, den wir je hatten. Die beiden schien es auch nicht sonderlich zu jucken, ja sie schienen sogar vergnügt! Ohne viel Tamtam stiegen wir in unseren Bus und Anna und Mirco eine halbe Stunde später in ihren.

Ungefähr drei Stunden später trafen wir uns dann in einem Hotel bei den Niagarafällen wieder. (Sorry Leute, aber irgendwie muss man in diesen Blog auch ein bisschen Spannung und Drama integrieren). Unterschiedliche Busse beförderten uns zu demselben Hotel/Gaststube. Diese Unterkunft war sehr bizarr, interessant und spitze. Wir hausten im folgenden schnuckeligen Gebäude:



Ich bitte darum, folgende Kurzgeschichte mit der Stimme von Morgan Freeman in Gedanken zu lesen:
In der Garage parkte ein Oldtimer. Wir betraten das Anwesen, doch erblickten zu unserem Verblüffen weit und breit keine Empfangsdame. Stattdessen machten wir einen Zettel mit unserem Namen und Schlüssel ausfindig. Nanu... Ich wunderte mich, doch ließ mir nichts anmerken. Lautlos schlichen wir an der Eingangshalle vorbei.


So, das war’s. Ab jetzt könnt ihr wieder mit meiner Stimme in Gedanken lesen. Wie man sehen kann, ist die Einrichtung sehr nach Lauras und Max’s’ß’ Geschmack. Stilvoll und klassich! Wir betraten unser riesiges rittermäßiges Zimmer. Beim Versuch meine telepathischen Fähigkeiten mit meinem Papa (nicht Stefan) zu stärken, um den gasbetriebenen Kamin anzuschmeißen, kamen Anna und Mirco an.


Auch sie schienen ihr Zimmer mit einer recht positiven Empfindung aufzufassen.



 man beachte die freistehende, runde, prunkvolle, an die der Vanderbilts erinnernde Badewanne

Endlich wieder vereint machten wir uns auf den Weg zu den Niagarafällen, um zu überprüfen, ob diese noch einwandfrei laufen. Dies war nicht gerade schwierig. Einfach raus und nach rechts. Das Rauschen der mächtigen Wassermassen nahm auf unserem 1,6km langen Fußmarsch stetig zu. Verzaubert erblickten Anna und Mirco die berühmten Wasserfälle das erste Mal. Auch für Sara und Michael war der Anblick bei Nacht eine faszinierende Neuheit.


von hier blickten wir vor uns auf die geballte Naturgewalt, die von keinem anderen Hintergrund mehr kontrastiert werden könnte

Zutiefst empört von dem zerstörerischen, egoistischen und ignoranten Eingreifen des Menschen in die unschuldige Natur, ergriffen wir die für uns einzig und allein angemessen erscheinende Tat: wir gingen in das Entertainment Viertel, um dort Burger, Pommes und Beavertail zu essen und im Casino zu spielen.


Insgesamt 33 Dollar und gefühlte 33333 kcal schwerer ließen wir uns in unsere antiken Sissibetten fallen.


Nach der Benutzung des witzigen Bads, trafen wir uns beim Frühstück. Dieses war noch viel edler, ungewohnter und klassischer als das Haus. Da in diesem Hotel nur vier Zimmer vermietet werden, war am familiären Frühstückstisch auch nur Platz für acht Gäste.


Anfangs war ich leicht überfordert von dem unüberschaubaren Urwald von Besteck, doch ließ mir nichts anmerken. Schließlich hatte ich von Titanic behalten: „arbeite dich einfach von außen nach innen vor“. Als nach ein paar Minuten unsere beiden Reisekumpanen sich der Frühstückspartie anschlossen, versuchte ich Mirco einen heimlichen, verschmitzten Blick zuzuwerfen, aber die einschüchternde Präsenz meiner Frau verbot es. Man muss sagen, dass das Essen sehr lecker und die pensionierte Bedienung sehr freundlich, nett und unterhaltsam war. Wir empfehlen dieses Hotel sehr gerne weiter!

Gesättigt machten wir uns auf den schon bekannten Weg zu den Niagarafällen.





Im Gegensatz zu unserem letzten Besuch vor ein paar Wochen ließen wir uns dieses Mal viel Zeit beim Spaziergang von den American Falls zu den Horseshoe Falls. Das Wetter verbesserte sich immer mehr, sodass bald die einzige Feuchtigkeit von den Fällen selbst stammte. Schließlich erreichten wir den Abgrund.


meine Frau und ich sind stolz, dass ich behaupten darf, dass Speichelflüssigkeit von mir schon mal die Niagarafälle geritten ist. (Titanic-Lehren erwiesen sich erneut als hilfreich).



Als nächstes stürzten wir uns in ein Abenteuer, das für uns alle erstmalig war. Wir spazierten hinter die Niagarafälle! Man fährt mit einem Aufzug zwölf Stockwerke tiefer und befindet sich dann in einem Tunnelsystem:


Dort gibt es zwei Bögen, durch die man die Wasserfälle von hinten sieht. Das Wasser peitscht hier unaufhörlich mit einer ungeheuren Gewalt vorbei. 



Danach hatten wir die Möglichkeit seitlich sehr nah an die Wasserfälle ran zu gehen. Ein unglaubliches Erlebnis inklusive permanentem Donnern und einer Luftfeuchtigkeit von 1000%. Zum Glück ist das Samsung Galaxy S5 nicht nur nicht biegsam, sondern auch noch wasserdicht, sodass wir folgende Bilder machen konnten.




Nach diesem Naturerlebnis fühlten wir uns verpflichtet Anna und Mirco I-Hop vorzustellen. Kurze Zeit später mussten wir uns dann leider von einander verabschieden. Dieses Mal war der Abschied weniger angenehm. Wir fahren jetzt gerade zurück nach Kingston, während Anna und Mirco noch ein paar Tage in Chicago und Michigan verbringen werden. Es hat sehr viel Spaß gemacht mit ihnen zu reisen. Die beiden sind sehr tolle Freunde und Reisepartner. Wir werden euch vermissen.

Eure Fastfood Freunde

2 Kommentare:

  1. Walk behind the falls... seeehr imposant, gell? Schöne pics mit blauem himmel und weissen wölkchen! War wieder einmal toll zu lesen! Yamas, uti&co.

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