Hallo Yao
Ming und alle anderen,
Gestern
begann unsere 8-tägige Bustour. Wir haben uns für diese Tour entschieden, da
wir uns vorgenommen hatten, die gesamte Westside der USA und auch ein bisschen
vom Landesinneren zu erkunden. Es gibt hier noch viele schöne Orte, die wir
noch nicht gesehen haben und die nicht an der Küste liegen. Mit einem Mietwagen
wäre das Abklappern dieser Orte viel teurer geworden als die Tour. Die
Sehenswürdigkeiten liegen nämlich sehr weit auseinander, was viel Sprit und
Extrameilengebühren gekostet hätte. Mit unserem Campervan durften wir
beispielsweise nur 100 Meilen im Durchschnitt pro Tag fahren. Mit dieser Tour
legen wir insgesamt 3500 Meilen (5600 km), also 500 Meilen am Tag zurück. Wir
werden also mehrere Stunden täglich Zeit haben im Bus Blogeinträge für euch zu
schreiben, zu lesen, Musik zu hören und Hochzeitsplanungen zu finalisieren.
Unser Bus
Um zu
sparen, haben wir eine sehr billige Tour gebucht, die bilingual auf Englisch
und Mandarin gehalten wird. Der Tourguide sagt also alles auf Englisch und dann
Chinesisch. Man versteht ihn, aber für einen Tourguide ist sein Englisch meiner
Meinung nach nicht gut genug. Wir waren überhaupt kein bisschen verwundert als
wir feststellten, dass wir die einzigen Deutschen, Europäer, Weißen und
Nicht-Chinesen sind. Wir haben nämlich vor zwei Jahren an der Ostküste schon
mal eine Tour mit dieser Organisation gemacht und wussten worauf wir uns
einzustellen haben.
Im Bus
gibt es zum Glück Klimaanlage, aber leider sind die Sitze eher für Chinesen als
für Big Mikes gemacht. Aber dafür war die Tour halt billig und wir sehen mehr
in weniger Zeit. Der Tourguide sagte selbst, dass Amerikaner solche Touren nicht
machen, sondern sich eher einen Wohnwagen mieten würden. Außerdem müsse man
mehr Pausen einbauen und die Fußmärsche verlangsamen.
Gestern
haben wir uns nichts angeguckt, sondern sind lediglich von Las Vegas nach
Richfield, Utah gefahren, wo wir übernachteten. Allein gestern waren wir schon
in drei Staaten – Nevada, Arizona und Utah. Heute Morgen ging es knallhart um
6:00 Uhr los, nachdem wir unsere kleinen, spartanichen Lunchpakete eingepackt
hatten. Wir cruisten erstmal ein bisschen im Colorado-Plateau herum, was mit
einer Fläche von 337 000 Quadratkilometern fast so groß wie Deutschland ist.
Man munkelt, dass das Gestein hier bis zu 2 Milliarden Jahre alt sei und aus
dem Präkambrium stamme.
Unseren ersten richtigen Stopp machten wir im Arches
Nationalpark. Es war heiß wie ne Eule! Kein Wunder, denn wir befanden uns
in einer Wüste, da die Verdunstung höher ist als die Niederschlagsmenge. Hier
mal ein Bild damit ihr nicht verdurstet:
Colorado Plateau
Dieser
Nationalpark besitzt weltweit die größte Konzentration an natürlichen Steinbögen (Arches), die durch
Erosion und Verwitterung entstehen. Es sind also keine Steinbrücken,
da sie durch Erosion ohne Beteiligung von fließendem Wasser entstehen. Im Park
gibt es über 2000 Bögen deren Öffnung mindestens 90cm beträgt. Der größte Bogen
ist der Landscape Arch (Landschaftsbogen),
der eine Spannweite von 88m hat.
Für alle,
die sich fragen, wie diese Bögen entstehen:
Quelle: Wikipedia
Im Park
leben rund 18 Echsen- und Schlangenarten. Hier haben wir mal drei Exemplare für
euch vorbereitet. Könnt ihr die Echsen auf den ersten beiden Bildern erkennen?
Außerdem
erblickten wir den berühmten Balanced
Rock (Balancierter Felsen)...
... und
die berühmten 3 Gossip Sisters (3
tratschende Schwestern).
#omglolchinesischeplayazmachenpicsvonihrenchickaslmao
eine kleine Ameise schlich sich aufs Steak (2014)
Das erinnerte uns an unseren Trip zu den Olgas und dem Ayers Rock in Australien.
Die Olgas (2010)
Ayers Rock (Uluru) (2010)
Auf dem
Weg zu unserem Hotel in Denver sind wir noch ein bisschen durch Colorado
gefahren. Dieser Staat ist einer der schönsten der USA.
Colorado River
Zwischenzeitlich
waren wir sogar auf über 11 000 Fuß als wir an einem Schigebiet vorbeigefahren
sind.
Unser
Hotel in Denver war direkt neben dem Six Flags Erlebnispark und dem Stadion der
Broncos (NFL Team). Denver ist die Hauptstadt des Bundestaats Colorado
und liegt auf einer Höhe von genau einer Meile. Die nächsten Bilder haben wir
aus dem 14. Stock unseres Hotels gemacht.
Wegen des Lichts hat sich die Bar im 14.
Stock gespiegelt. Gleichzeitig kann man aber auch Downtown sehen
In den
14. Stock sind wir über die Treppe gekommen, weil beide Aufzüge defekt waren.
Das war auch mal wieder eine Geschichte... Als wir ins Hotel eincheckten,
warteten 54 Chinesen und 2 Deutsche auf die Aufzüge, die einfach nicht kommen
wollten. Irgendwann nahmen Sara und ich einfach die Treppe. Danach bin ich
barmherziger Samariter wieder in die Lobby gegangen, um den anderen beim
Koffertragen zu helfen. Dann wurde ich Zeuge eines chinesischen Schreikonzerts.
Alle fassten mein Angebot nett auf, aber niemand wollte es wahrnehmen. Man
klärte mich auf, wie diese allgemeine Unzufriedenheit zustande gekommen war:
Chinese 1: „Wir haben kein Problem damit eine
Stunde zu warten, aber man hätte uns über die Aufzugsituation aufklären
sollen.“
Chinese 2: „Niemand von der Rezeption nimmt uns
ernst; keiner kümmert sich um uns! Das ist ein fürchterlicher Service!“
Chinese 3: Und dann entschuldigt sich noch der
Tourguide beim Hotel für unser Verhalten, anstatt dass er sich bei uns für das
Hotelpersonal entschuldigt. Das kann nicht sein! Deshalb warten wir. Das mit den
Aufzügen ist nicht das Problem, wie man uns behandelt ist das Problem!“
Chinese 4: „Wir sind ein zivilisiertes Volk! Die
haben etwas gegen Chinesen!“
Noch nie
habe ich Chinesen so aufgewühlt gesehen. Schließlich konnte ich nur eine
Familie davon überzeugen die Treppe zu nehmen und ihnen mit den Koffern helfen.
Der Rest wartete lieber und diskutierte weiter. Der arme Tourguide!
Sara und
ich sind nur noch kurz ins Fitnesscenter des Hotels gegangen, was lediglich aus
einem Laufband, einem Fahrrad und einem Stepper besteht. Dann fand in unserem
Zimmer ein ausgiebiges Fotos-und-Videos-Absicherungsprojekt statt, das mehrere
Computer, Kameras und externe Festplatten in Anspruch nahm. Danach war
Schlafenszeit.
Bis
morgen, fleißige Leser.
Oh süß der Elemann! Sehr gut gemacht :)!!
AntwortenLöschenSchöös Krini