Sonntag, 16. März 2014

Essen, Power to Change, Essen, iPhone ist scheiße, Wetter, Essen, Autokauf, Essen


Hallo Uli Hoeneß und alle anderen, 

es tut uns sehr Leid, dass wir euch auf solch eine lange Durststrecke schickten und lange nichts mehr von uns haben hören lassen. Das hat ab jetzt ein Ende. Ich denke nicht, dass wir nochmal so lange brauchen werden, um einen Eintrag zu machen. Ab jetzt geht es hier nämlich richtig ab. Nur um euch mal einen kleinen Vorgeschmack zu geben, was wir nächste Woche erleben werden: Wir werden Hundeschlitten fahren und gehen auf den St. Patrick's Day, was hier wie der Kölner Karneval gefeiert wird. Außerdem geht bei uns die USA-Reise in zwei Wochen los, weil dann die Uni schon wieder vorbei ist. Es wird also reichlich Schreibstoff verfügbar sein. 

So. Wir haben lange nichts geschrieben, weil wir viel zu tun hatten; natürlich nicht mit der Uni, sondern wegen planungsbedürftigen, zeitaufwendigen Ereignissen. Wo soll ich nur anfangen... Wie wäre es mit Essen? Mal ein buntes Bild, damit ihr die Lust am Lesen nicht so schnell verliert:


So viel buntes Obst auf einem Haufen ist hier rar und muss gewürdigt werden. Da wir in dieser Räudenküche nicht kochen wollen, essen wir meistens in der Uni oder Downtown, was auch nicht viel teurer ist als zu kochen. Wenn wir aber mal kochen, lassen wir uns nicht lumpen, hauen richtig auf die Kacke und machen uns leckere Nudeln mit Fertigsoße. 


Cola light ist übrigens auch immer mit von der Partie. Wir trinken übrigens Cola light nicht, weil wir abnehmen und Canada's Next Top Gerippe werden wollen, sondern einfach nur, weil es uns besser schmeckt. Viele Leute wundern sich nämlich bestimmt, wenn ich 10kg Rippchen esse und dabei Cola Light trinke. Cola light ist übrigens auch billiger als das Mineralwasser mit Blubber hier. Komisch oder? Und da das Leitungswasser hier voll nach Cl schmeckt, trinken wir leider sehr viel Cola light. 

Mineralwasser ist die perfekte Überleitung zu unserem nächsten Thema. Wir gehen jeden Sonntag zu Power to Changewas eine christliche Organisation ist. Wir treffen uns im Haus der wundervollen Tara und des wundervollen Darren, wo die Treffen mit ca. zehn anderen Studenten stattfinden. Wir essen erstmal immer was und danach machen wir eine Stunde christliche Sachen, wie z.B. beten, jemand gibt einen Vortrag oder sonstige harmlose Sachen, die auch alle Katholiken und andere Protestanten machen; also bitte keine Sorgen machen. Tara und Darren sind richtig nett und kutschieren uns immer durch die Gegend. Sie sind nicht viel älter als wir, dennoch sind sie für uns unsere kanadischen Eltern.

Jedenfalls war letzte Woche European Night und es gab nur Essen. Da viele Austauschstudenten aus Europa kommen, haben wir einen Europäischen Abend gemacht. Wir haben uns Europäisch gekleidet, haben Europäische Musik gehört und Europäisches Essen gegessen. Es gab Bratwurst, Suppe und Crêpes (Platschinta) mit 63 Zentilliarden Beilagen. Das war vielleicht ein Schmaus. Leider kann ich die Bilder erst nachträglich hochladen.  

Um euch mit einem Bild zwischendurch abzulenken, dass nichts mit dem Thema zu tun hat, zeigen wir euch hier unsere thailändichen Freunde, die einen Zettel für Saras Leadership Projekt hochhalten.

Die Europäische Nacht hat auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht. Darren und Tara hatten sogar Mineralwasser gekauft für uns. Süß oder? Ich habe zum ersten Mal Crêpes mit Nutella, Zucker, Erdbeeren, Schlagsahne, Brie und Bratwurst gegessen. Es lebe die Vielfalt! Ich wette, so was Ausgeflipptes hat sich noch nicht mal die Crêpes-Meisterin, Pia Kirchner, getraut. Die Nordamerikaner waren begeistert. Die ehemalige Frau Kirchner gab Lehrstunden rundum das Thema "Nutalla" (bewusst ohne Artikel hier aufgeführt), während ich mit meiner Pfannkuchen-Zusammenroll-Technik beeindruckte. Die Nord-Amerikaner sind mir welche: fliegen auf den Mond, aber können keine Platschinta rollen! Dieser Abend war der Hit. 

An einem anderen Sonntag waren wir mit Kochen an der Reihe. Wir kochten also Saras Lieblingsspeise, Kartoffelpüree, Sauerkraut mit Bratwurst und Apfelmus, für die ganze Gruppe. Darren hatte mir wieder Mineralwasser gekauft, weil es mir beim Europäischen Abend so mundete. Seltsamer- und glücklicherweise hatte es allen sehr lecker geschmeckt. Endlich nochmal etwas Deutsches!

Aber apropos Essen: immer öfter essen wir im Queens Pub. Ja ihr habt richtig gehört. Wir haben einen Pub mitten in der Uni. Einen richtigen Pub, in dem auch Alkohol serviert wird. Letztens haben wir hier ein Champions League Spiel live geguckt - natürlich mitten am Tag. 

 

Eigentlich immer proppenvoll - nur dieses Mal zum Glück nicht

Man bekommt hier sogar kostenlose Refills, wo wir wieder bei der Cola Light wären.


Wie man sehen kann, verstehen sich die beiden Apfelprodukte prächtig. Wobei wir zufriedene Mac Nutzer sind, hassen wir fast schon iPhones. Samsung finden wir viel besser. Leider musste sich Saras Prachtexemplar einer schwierigen Not-OP unterziehen, die zum Glück gut verlaufen ist.



 Apropos Handy auf dem man den Wetterbericht checken kann: das Wetter spielt verrückt. Wir haben nicht nur den kältesten März seit 20 Jahren, der März macht auch noch was er will. Das linke Bild zeigt einen sonnigen Tag; 24 Stunden später entstand das rechte Bild:


Da der Schneesturm angesagt war, schoss eine vorahnende, verschmitzte Kommilitonin folgende Bilder:



Einen Tag später sah es dann wieder so aus: 20°C wärmer!


Apropos freches Wetter: Der Autokauf in Kanada erweist sich auch als äußerst frech. Wir hatten vor uns ein Auto zu kaufen, um damit nach dem Studium quer durch die USA zu reisen, um unserer Hochzeitsreise willen. Wir hatten uns auch schon ein schnuckeliges Exemplar angeschaut und mithilfe der von Horsti angefertigten Checkliste auf Herz und Nieren geprüft. 
Außerdem habe ich nach langer Recherche mir rausschreiben können, was man sonst noch so benötigt, um ein Auto hier zuzulassen (falls das mal einer von euch vorhaben sollte): 
  • Vehicle Identification Number
  • Used Vehicle Information Package
  • Bill of Sale
  • Registration permit
  • Application for Transfer (on back of “vehicle portion”)
  • Vehicle Accident History & maintenance records
  • Safety Standards Certificate
  • Emission Report (Drive Clean Program)
  • Proof of Insurance (pink slip)

Langsam begannen wir die Liste abzuarbeiten. Um ein Auto zuzulassen, braucht man eine Versicherung. Wir versuchten ein paar Preisangebote zu bekommen. Erfolglos, denn selbst um ein Angebot zu bekommen, braucht man einen Ontario Führerschein. Um den zu bekommen, muss man den Deutschen Führerschein abgeben und 80 Ocken bezahlen. Damit die den Deutschen + meinen Internationalen Führerschein akzeptieren, müsste ich die aber erstmal entweder von der Botschaft oder von einem Übersetzer für 40 Ocken übersetzen lassen. Spätestens dann hatten wir keinen Bock mehr. Außerdem hätte uns eine Versicherung von ca. 2000 Dollar im Jahr erwartet. Wir kamen uns vor, als misstraue man uns. Deshalb haben wir unsere Reise jetzt etwas geändert und werden kein Auto kaufen. Was wir vorhaben, erfahrt ihr bald.

Apropos bald: bald skypen wir nochmal mit Krina und Tobi, unserem Lieblingspärchen. Letztens haben wir mit ihnen unseren Skype Rekord gebrochen. Wir haben mit ihnen 6 Stunden und 20 Minuten ununterbrochen geskyped. Jeder musste zwischendurch mal für kleine Nikoläuse und wir haben alle eine volle Mahlzeit zu uns genommen. Wir haben alle gleichzeitig Aufbackpizza gegessen. Mmh. Krina und Tobi haben sich eine geteilt und ich hab 3 ganze alleine verspeist. Die waren aber auch klein und im Angebot. Zum Glück, normalerweise kosten die nämlich 6 Dollar pro Stück.



Apropos voll teuer: wir haben heute unsere Mitbewohnerin dabei erwicht, wie sie sich ein Getränk in unser Apartment hat liefern lassen. Ein einziges Getränk! Einen Tee! Inklusive Lieferkosten kumulierte dieser Tee! dann zu 10 Dollar. Aber juckt, sind ja nur 0,01% der Kosten ihres Studiums.

Danke, dass ihr so lange mitgelesen habt. Jetzt gehe ich ins Bett, denn morgen erwartet uns ein supergeiler St. Patrick's Day. 

Bis bald. 
Eurer grüner Überleitungskönig

1 Kommentar:

  1. Mein uralter Läppi hat sich von unserem recht kurzem Skype Date leider immernoch nicht erholt :D. Jetzt bin ich endlich wieder in Siegburg - bei meinem nicht ganz so alten Läppi - und kann nette Kommentare schreiben :)! Die Idee der verschmitzten Kommilitonin ist echt witzig :)!

    Hab euch lieb und bin glücklich die letzten Stunden meines alten Läppis mit euch geteilt zu haben!

    AntwortenLöschen

Über uns

Mein Bild
Ein junges Ehepaar, das Reisen liebt! Als Erinnerung für uns und als Update für unsere lieben Familien und Freunde schreiben wir gerne Blogeinträge über unsere Reisen. Wir freuen uns, wenn euch die Blogs gefallen!