Hallo ihr Kleinen,
Das wird der letzte Eintrag aus Kuba. Verwirrt wie ich bin,
wollte ich gerade anfangen auf Englisch zu schreiben. Hier spricht man aber
Spanisch, was wir dank unserer Sommerkurse zwar ein bisschen verstehen, aber
leider nicht so gut sprechen können. Die Hotelgäste sind zum sehr großen Teil
Kanadier, von denen die meisten aus dem französischen Teil kommen. Wir haben
hier nur ganz wenige Deutsche und eigentlich keine anderen Landsmänner und
–frauen gesehen. Ansonsten ist der Urlaub sehr stark mit All-inclusive Urlaub
in der Türkei zu vergleichen. Hier sind ein paar Bilder der Hotelanlage:
Verwunderlich ist allerdings, dass viele Angestellte unfreundlich sind und einem ganz klar zeigen, dass sie kein Bock haben uns die Getränke zu machen oder unsere Fragen zu beantworten. Vielleicht liegt das Verhalten aber auch an den Hotelgästen, die aus unserer Sicht auch nicht gerade sehr nett mit dem Personal umgehen.
Verwunderlich ist allerdings, dass viele Angestellte unfreundlich sind und einem ganz klar zeigen, dass sie kein Bock haben uns die Getränke zu machen oder unsere Fragen zu beantworten. Vielleicht liegt das Verhalten aber auch an den Hotelgästen, die aus unserer Sicht auch nicht gerade sehr nett mit dem Personal umgehen.
Um uns etwas kulturell weiterzubilden, haben wir an einer
Tour durch das Städtchen teilgenommen,
in dem unser Hotel liegt. Wir sind an der Nordküste von Kuba in Santa
Lucia. Leider liegen wir also nicht am karibischen Meer, was ein weiterer
entdeckter Ozean für mich gewesen wäre, sondern am Atlantik. Während dieser Tour
haben wir das Commercial Center der Stadt gesehen, wo wir eigentlich Souvenirs
und Postkarten kaufen wollten. Allerdings war dort alles so teuer, dass wir es
gelassen haben. Kuba hat irgendwie zwei verschiedene Währungen. Wir glauben,
dass eine von denen besonders für Touristen ist, da sie sehr teuer ist. Die
Regierung regelt auch die Preise in den Souvenirshops, sodass man leider nicht
mit den Angestellten handeln kann. Ein Euro pro Postkarte (ohne Porto!) schien
uns dann etwas übertrieben. Das Land ist natürlich nicht so weit entwickelt wie
Kanada oder die USA, daher hatten wir auch nicht erwartet, dass alles so teuer
ist. Hier sind ein paar Bilder von der Stadtrundfahrt.
Weiter ging die Tour durch die schöne Landschaft und
schwupps – konnten wir aus dem Bus Flamingos sehen. Schnell angehalten, unser
fettes Objektiv zum zweiten Mal überhaupt draufgesetzt und losgeknipst. Puh,
waren die weit weg die Tiere. Ich hoffe ihr könnt sie ganz gut erkennen.
Nach
diesem Naturschauspiel haben wir uns eine Schule angeguckt. Komisch, dass wir
da einfach reingehen durften und sogar eine Klasse im Unterricht gestört haben.
Die Kinder waren sooooo süß und haben uns sogar was vorgesungen. Schule ist in
Kuba für alle kostenlos (auch Studium) und man muss eine Schuluniform anziehen.
Die Lehrer und Kinder waren alle voll nett und haben sich sehr gefreut uns zu
sehen, was uns sehr überrascht hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich es
toll finden würde als relativ armes Kind in einer Schule zu sitzen und da
kommen verwöhnte dicke All-inclusive Touristen vorbei, glotzen mich an und
machen die ganze Zeit Fotos von mir! Aber die haben sich gefreut und waren
richtig niedlich.
Auf dem Weg zurück zum Hotel sind wir noch an coolen Haufen
vorbeigefahren, die irgendwann angezündet werden und für lange Zeit brennen.
Die sind echt viel Arbeit zu bauen, da jeder Ast einzeln aufgelegt wird. Sieht
cool aus, besonders mit den bösen aufziehenden Regenwolken, oder?
Den restlichen Tag haben wir dann chillend und lesend am
Pool verbracht. Michael, der Baileys Fan, Sammler und selbsterklärter Experte trinkt
als Ersatz hier immer so einen Kakaolikör gemischt mit Milch, während ich meine
Piña Coladas genieße, die hier übrigens mit einem Pulver angerührt werden.
Was
wir auf der City Tour noch gelernt haben, erklärt vielleicht warum manche Angestellte
im Hotel nicht so glücklich sind: Viele von ihnen haben studiert und hatten
sich eigentlich einen anderen Beruf erhofft. Leider kam dann die Krise und Kuba
hat sich sehr auf den Tourismus fixiert, sodass viele qualifizierte Fachleute
aller Disziplinen einfach angefangen haben, in Hotels zu arbeiten. Unsere
Stadtführerin hat uns von Putzfrauen mit Uniabschluss und einem Doktor als
Barkeeper erzählt.
Und einmal haben wir einen Kellner kennengelernt, der in
Deutschland Chemie studiert hat. Der konnte natürlich auch gut Deutsch und wir
hätten ihm am Liebsten direkt einen Job bei der BASF angeboten. Aber ob Mitleid
das Richtige ist, wissen wir auch nicht. Wir haben gelernt, dass Mitleid auch
oft nur Arroganz ist, weil man irgendwie automatisch denkt, dass die Arbeit und
das Leben in Kuba im Hotel nicht so toll ist wie in Deutschland bei der BASF.
Nachdenklich gingen wir ins Bett. Gute Nacht!